Alles Klar fürs Comebeck?


Mit 'Loser' war er vor knapp zwei Jahren der Gewinner in den Charts. Jetzt bastelt Beck am Nachfolge-Hit.

Die neuen Songs gehen wieder in ‚Mellow Gold‘-Richtung“, erklärt Beck, „ich beschäftige mich immer noch begeistert mit experimentellem Beat-Sound. Allerdings bin ich in dieser Hinsicht wirklich eine gespaltene Persönlichkeit. Einerseits vermisse ich die Zeiten der alten Blues-Barden wie Blind Lemon Jefferson oder Mississippi john Hurt, die mit einfachsten Mitteln die ganz großen Gefühle transportieren konnten. Andererseits kann ich einfach nicht widerstehen, alles zu nutzen, was meine Zeit mir an Ausdrucksmitteln zu bieten hat: die Instrumente, die elektronischen Geräte oder spezielle Soundeffekte wie gesampelte Geräusche oder Gesprächsfetzen. Darüberhinaus mag ich fast alle Arten von Musik, ob Soul, Funk, Rock, Folk, Blues oder Bluegrass. Nur Dudelsack und Militärmusik kann ich schwer ertragen.“ Auch bei seinem neuen Album wird Beck wieder Altbewährtes durch seine Rhythmus-Maschinerie nudeln: „Für die Samples habe ich ein bißchen im Gefilde alter Stax-Klassiker gewildert. Ich bin so eine Art Ton- und Geräusch-Sammler. In meinem Sound-Trödellager findet eben alles Verwendung.“ Trotz guter Vorsätze klingen auch Becks neue Songs oft nach dem puren kreativen Chaos. „Wenn ich arbeite, verliere ich mich gern auf Ausflügen ins Ungewisse. Dennoch ändere ich nie die erste Version eines neuen Stücks. Ich halte es da mit dem Beat-Poeten Allen Ginsberg, der nach der Regel ‚Der erste Gedanke ist immer der beste‘ arbeitet. Wenn ich erst anfange über meinen musikalischen Output nachzudenken und dann beginne, Passagen abzuändern, vermassle ich alles.“