Amon Düül II am Broadway!


Amon Düül II gehl unter die Multi-Media Künstler. Künftig werden nicht nur 6-7 Musiker auf der Bühne stehen, sondern zusätzlich 15-16 Mann, die für theatralische und tänzerische Einlagen sorgen sollen. Die ganze Show dreht sich um ein Thema, verbildlicht von Schauspielern und Ballettratten. „So eine Art teutonischer Schockshow“, wie es ihr Produzent nennt. Seit einigen Monaten läuft bereits die Planung für dieses, an deutschen Verhältnissen gemessene, einmalige Projekt. Als ein gewisser Mr. Bernstein, der ein bekannter Broadway-Manager in den Staaten ist, davon hörte, war sein Interesse geweckt.

Gastspiele im Ausland

Inzwischen sind konkrete Plane ausgearbeitet für Gastspiele in Amerika. Die Düüls werden aber nicht wie erwartet eine Tour starten, sondern mit dem ganzen Bühnenkram und den unzähligen Leuten und Requisiten einen vollen Monat im „Roxy“-Theater in Los Angeles auftreten und danach ihr Programm im New Yorker Beacon-Theater am Broadway vorstellen. Übrigens im gleichen Theater, wo auch das „Sgt. Pepper“-Musical momentan irre Erfolge feiert. Nur schade, daß wir die Show hier bei uns vorerst nicht zu Gesicht bekommen. Die Ausgaben wären zu hoch für einen Veranstalter, der dieses Risiko auf sich nehmen würde. Zudem hat Amon Düül hierzulande komischerweise nicht gerade den besten Ruf!?

Neues Konzeptalbum

Im Moment ziehen die Düüls durch Frankreich, wo man sie lange erwartet und herbeigesehnt hatte. (Die wissen eben was läuft!) Der Kern der sensationellen Live-Show wird auch das Thema ihrer nächsten LP sein, die vorläufig unter dem Arbeitstitel „SM II“ (Seine Majestät, der Zweite) in Vorbereitung ist. In den nächsten Wochen geht’s ins Studio zu den ersten Aufnahme-Sessions. Dieses Konzept-Album, gegebenenfalls wird’s auch ein doppeltes, wird sich mit deutscher Geschichte auseinandersetzen und in typischer Düül-Manier mit Hindenburg, Bismarck, Hitler und ein paar anderen Typen abrechnen. Ein Thema, was ihnen schon seit langem auf der Zunge brennt. Auf fast jeder ihrer Platten findet sich ein Stück mit ähnlicher Motivation. Herauskommen soll das Ganze etwa im September, gleichzeitig auch in den Staaten. Drüben verkaufte ihre letzte Scheibe „Hi Jack“ bis jetzt an die 30.000 Exemplare und konnte glänzende Kritiken im „Rolling Stone“ und anderen Fachblättern einheimsen. Man darf gespannt sein, wie das neue Opus, oder der teutonische Schock in Amerika einschlagen.