Aufs Wesentliche reduziert: Radioheads neues Video zu „Present Tense“


Der neue, von Paul Thomas Anderson gedrehte Clip heißt vollständig „Present Tense: Jonny, Thom & a CR78 - Performance Video“, weil er genau das zeigt.

Schaut man sich das neue Video von Radiohead ohne Ton an, könnte man meinen, die Band spielte plötzlich wieder Lagerfeuersongs: Im Clip zu „Present Tense“ sitzen Sänger und Gitarrist Thom Yorke sowie Gitarrist Jonny Greenwood in warmem Licht gemütlich da und machen so konzentriert wie ausgelassen Musik. Ein gewöhnlicher Popsong ist die neue Single aus Radioheads neuntem Album A MOON SHAPED POOL freilich trotzdem nicht: „’Present Tense‘ ist ein schläfriger Shuffle, unterstützt von drängenden Gitarren und Yorkes eigener, verdoppelt- und verdreifachter Stimme. Wieder einmal ist die Melodie so wandernd, dass sie schwer greifbar bleibt und sich eine angenehme Schläfrigkeit über das Stück legt. Der Chor verleiht der sanften Midtempo-Nummer etwas Sakrales und beinahe Altmodisches. Bisweilen stellt sich ein seltsam angenehmer Effekt der Aufklarung ein, wenn die meisten Instrumente innehalten und nur die Melodie weiterläuft. Wunderbar luftig“, urteilte ME-Autor Arno Frank in unserer Track-by-Track-Vorstellung der Platte.

Das neue Session-Video heißt entsprechend „Present Tense: Jonny, Thom & a CR78 – Performance Video“, weil es genau das zeigt. Gedreht wurde es von Film-Regisseur Paul Thomas Anderson („There Will Be Blood“, „The Master“), der auch schon Radioheads „Daydreaming“-Video drehte. Die im Clip zu hörende Version von „Present Tense“ ist ebenso im Download enthalten wie ein Radio-Edit und eine Instrumental-Version des Songs. Die Single ist am 16. September 2016 erschienen.

Am Sonntag spielten Radiohead einen gelungenen Headliner-Auftritt beim Lollapalooza Festival in Berlin. Bei der Verleihung des britischen „Mercury Music Prize“ am Donnerstag in London – Radioheads neues Video feierte dort seine Premiere – ging die Band um Thom Yorke leer aus. A MOON SHAPED POOL war neben Veröffentlichungen von u.a. David Bowie, Anohni und Michael Kiwanuka als bestes Album nominiert. Gewonnen hat den Preis Skepta für sein Album KONNICHIWA.