Bis zum nächsten Mal: Friska Viljor in der Lagerhalle Osnabrück


Friska Viljor sind Musiker zum Anfassen, ohne Allüren, ohne Attitüden, ohne Eitelkeit und ohne Prahlerei, befindet me.porterin Sarah Stockinger.

Wer Daniel Johansson und Joakim Sveningsson schon einmal live erleben durfte, sollte wissen, was zu erwarten ist, nämlich alles – alles außer Langeweile und  Eintönigkeit, denn kein Friska Viljor-Konzert gleicht dem Anderen.  Dies wurde auch am 31.10.2011 in Osnabrück, im Rahmen der „The Beginning Of The Beginning Of The End“-Tour, wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.

Das Publikum in der Lagerhalle könnte kaum unterschiedlicher sein, beinahe alle Altersgruppen und modische Stilrichtungen sind vertreten, ein Publikum das genau so breitgefächert ist wie die Songs der Band, irgendetwas zwischen Folk und Elektro, Indie und Pop.

Lange müssen die Fans nicht warten, denn die Schweden sind bescheiden und sparsam. Wieso eine Vorband engagieren, wenn sie talentierte Freunde haben? So wird kurzerhand – und nicht zum ersten Mal – der Schlagzeuger als Vorband eingesetzt. Begleitet wird William The Contractor auf der Gitarre vom Tontechniker; Keyboarder Emil Nilsson und Bassist Thobias Eidevald sind ebenfalls Teil der Begleitband Friska Viljors und auch  Daniel Johansson selbst lässt sich für ein paar Lieder auf der Bühne blicken und unterstützt die zum größten Teil folkigen Songs mit seiner Trompete.

Wer ein Friska Viljor-Konzert besucht, will unterhalten werden, und das schaffen die Schweden sowohl mit ihrem aktuellen vierten Album „The Beginning Of The Beginning Of The End“ als auch mit den altbewährten und wohlbekannten Songs. Die Band beginnt mit „If I Die Now“, gefolgt von „Wohlwill“ und „Gold“, wie immer sind sie gut gelaunt, lachen um die Wette, sind zu Scherzen aufgelegt und erzählen viel. Joakim und Daniel sind seit langem Freunde, das merkt jeder sofort, und an diesem Abend waren auch alle Anwesenden Teil ihres Freundeskreises. Friska Viljor sind Musiker zum Anfassen, ohne Allüren, ohne Attitüden, ohne Eitelkeit und ohne Prahlerei.

Die 500 Fans in der Lagerhalle tanzen bei den Gute-Laune-Songs wie „Arpeggio“, „Oh Oh“ oder „Monday“ und folgen ehrfürchtig den langsamen, akustisch vorgetragenen Einlagen wie „ Goldfish“ oder „Useless“ und genießen die intime Atmosphäre. Das Begeisterungslevel ist konstant hoch, jedes Wort wird mitgesungen, als könnten sie von Sveningssons Lippen ablesen. Für das Osnabrücker Publikum sind Friska Viljor längst alte Bekannte, denn die Band ist schon zum vierten Mal zu Gast, zum dritten Mal in einer noch größeren Halle.

Und obwohl die Band wie gewohnt noch dreimal auf die Bühne zurückkehrt und die Songs spielt, die noch gefehlt haben um den Abend perfekt abzurunden, verstummen die „Zugabe“-Rufe nicht, nachdem sich die Schweden mit dem Klassiker „Shotgun Sister“/ „We Are Happy Now (La La La)“  verabschiedet haben. Freunde lässt eben keiner gerne gehen.