Blumfeld – L’Etat Et Moi
20.
Innenpolitische Nabelschau, Teil zwei. Einen Quantensprung später, zu neuen Enden gedacht, auch weil „Ich-Maschine“ von Leidensgenossen gerne eindimensional, also missverstanden wurde: „L’Etat Et Moi“. Nachdem das energische Debüt des HamburgerTrios (Über-)Ambition und Anspruch nicht immer auszubalancieren wusste, besticht der Blumfeld-Zweitling durch eine fast beängstigende Souveränität, variantenreicheren, gar leichten Pop und der Gewissheit, dass an Jochen Distelmeyer auch noch ein begnadeter Sänger verloren gegangen ist. „L’Etat Et Moi“ hat, trotz Formulierungs-, Selbstreflexionswut und anstrengender Kopflastigkeit das Zeug zum Aufheller. Freilich dieses eigene Gefühl bleibt: Man fühlt sich verstanden, ohne Distelmeyer immer zu verstehen.