Du gehst durch dunkle Straßen. Gefühl der Leere. Eine enge Einfahrt mit Pflastersteinen, in der Erde. Der Hinterhof/das Hinterland. Du stehst im Licht. Vor der Avant-Garage! Die Werkstatt „Odem“ ist ein einstöckiger Stall. Aus Stein. Hannovers Platz, wo wichtige/ neue Gruppen auftreten. Performance-Künstler, von Avant-Garde bis Avant-Garage. NASA und Walter Baumann aus Frankfurt hahen hier die Welt nach dem dritten atomaren Schlagabtausch zelebriert. DAF und Wirtschaftswunder warfen ihre Heute-Bomben ab. Ein Ideal-Platz für alle, die HEUTE wirklich was zu sagen haben. Es gibt keine Erhöhung/keine Bühne. Dichte Atmo! Die Bongos aus New Jersey (Die haben wirklich eine Bongo auf ihrem Werbesticker!) machen ihren basischen Pop. Kurzstrukturierte Pop-Songs, mit Rhythm-&-Blues-Gefühl. Schnell, leicht zu lieben, Spaß: eine Combo, die immer ankommt beim Publikum. Zwischen T. Rex (sie spielen auch den Marc-Bolan-Song „Mabo Sun“) und Monkees. Zeitloser Spaß-Rock, mehr auch nicht. Die Bongos: Frank (Drums), Richard (Gitarre + Gesang), Rob (Baß). Die Singles: „Telephoto Lens“ und „In The Congo“, beide auf Ferish Records.
Schnitt. Hart. Willkommen zum Höhepunkt/metallischen Rundschlag. Zum Stammes-Funk. Der Bush Tetras aus New York City. Dee Pop spielt ein treibendes Schlagzeug (der Beat), Laura Kennedy den dazu passenden/pumpenden Baß-Stoß, Cynthia Sley singt kühl/emotionsvoll/inspirierend – sie trifft mit dem Rhytmus immer im Flug zusammen. Ist selbst Rhythmus, keine Melodien/kein hysterisches Gekreische, wie es so viele Engländerinnen loslassen. Sichel. Such. Pat Place, mal bei den Contortions gewesen. Hypnotisiert durch ihren erdrosselnden (Slide) -Gitarren-Stil. Sie spielt konzentriert mit dem Rücken zum Publikum, keine Noten, sie spielt, was sie im Knochen, im Kopf hat! Der kantige Primitivismus der Bush Tetras bringt die durcheinander, die Wiederholungen zwischen ins Hirn. Ohne Umwege. Dies ist Bop-Funk! Im spartanischen Sound liegt die/ihre Stärke. Kein Selbstmitleid sondern Antrieb! Körper-Ton. Behalt diese Gruppe im Auge/Ohr! „Too Many Creeps“ heißt ihre Single (auf 99 Records). Ich krieche aus der Avant-Garage in den Apres-Bush der Stadt.
