„Borat 2“: Darum war der Dreh für Sacha Baron Cohen „das Schwierigste“


„Rassisten sind stolz darauf, rassistisch zu sein“, so Sacha Baron Cohen in einem neuen Interview. Für den Dreh von „Borat 2“ musste er auch fünf Tage lang mit Verschwörungstheoretikern unter einem Dach wohnen und durfte dabei für keine Sekunde seine Rolle des kasachischen Fernsehreporters ablegen.

Sacha Baron Cohen hat in einem neuen Interview offenbart, dass die angekündigte „Borat“-Fortsetzung „die Leute zum Lachen bringen soll, aber auch den aktuell stattfindenden gefährlichen Rutsch in Richtung Autoritarismus enthüllen“ wird.

Im Gespräch mit der New York Times erklärte der Schauspieler, dass sich die USA seit dem Release des ersten „Borat“-Films enorm verändert hätten. „2005 brauchten wir einen Charakter wie Borat, der misogyn, rassistisch und antisemitisch ist, um den Leuten ihre eigenen Vorurteile aufzuzeigen“, so Cohen, „heute ist das nicht mehr nötig. Die Leute tragen ihre Vorurteile frei nach außen. Rassisten sind stolz darauf, rassistisch zu sein.“ Auch US-Präsident Donald Trump stelle dabei keine Ausnahme dar. „Trump ist offen rassistisch und faschistisch“, fügte der Satiriker hinzu, „das erlaubt auch dem Rest unserer Gesellschaft, seinen Dialog zu ändern.“

„Borat 2“ mit Sacha Baron Cohen ist schon im Kasten

„Borat 2“-Trailer:

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Tatsächlich sei die Darstellung des kasachischen Fernsehreporters diesmal „das Schwierigste gewesen“, das Cohen jemals habe tun müssen. „Ich habe während des Lockdowns fünf Tage lang als Borat in einem Haus gelebt, das mit Verschwörungstheoretikern gefüllt war“, erklärte der provokante Schauspieler seine Misere, „ich wachte als Borat auf, aß Frühstück, Mittag- und Abendessen als er und ging als Borat ins Bett. Ich durfte meine Rolle keine Sekunde lang abstreifen.“

„Viele Verschwörungstheoretiker sind normale, gute Menschen“

Während des Drehs habe er wiederum gelernt, „dass diese Leute an sich normale und oft auch gute Menschen sind, die einfach einer Diät aus Lügen verfallen sind.“ Die Aussagen und Taten vieler Politiker seien hingegen vor allem von deren Machtgier motiviert. So hätten sie herausgefunden, dass sie „durch Lügen ein Klima der Angst erschaffen können und die effektivste Propagandamaschine aller Zeiten, die Sozialen Medien, ihnen dabei außerordentlich behilflich ist“.

„Borat 2“: So lautet der irrwitzige Titel der Fortsetzung mit Sacha Baron Cohen

Der Titel des neuen Films lautet „Borat Subsequent Moviefilm: Delivery of Prodigious Bribe to American Regime For Make Benefit Once Glorious Nation of Kazakhstan“ (übersetzt in etwa: „Lieferung von erstaunlicher Bestechung an das amerikanische Regime, um Vorteile für einst glorreiche Nation von Kasachstan zu machen“) und erscheint am 23. Oktober 2020 via Amazon Prime.

Sacha Baron Cohen ist wieder als Borat unterwegs

Vor einigen Monaten gab es bereits erste Gerüchte um einen zweiten Teil der Mockumentary-Reihe. Damals war Cohen im Borat-Outfit bei Dreharbeiten gesichtet worden. Kurz zuvor sorgte der Schauspieler mit einem weiteren Streich für Aufsehen. So crashte er verkleidet als Country-Sänger eine rechtsextremistische Bürgerwehr-Rallye und gab einen Song über Barack Obama, Dr. Anthony Fauci und das Coronavirus aka „The Wuhan Flu“ zum Besten. Die nichts ahnenden Besucher*innen der Veranstaltung ließen sich teilweise sogar zum Mitsingen motivieren.

Sacha Baron Cohen infiltriert Rechtsextremisten-Rally als rassistischer Country-Sänger