Brexit-Unterstützer Roger Daltrey übt Kritik an neuen Visa-Regeln für tourende Künstler
Roger Daltrey ist froh über den Brexit, gibt sich nun aber verärgert über die neuen Visa-Regelungen für Kunstschaffende.
Roger Daltrey von The Who hat sich in der Vergangenheit lautstark für einen Brexit ausgesprochen. Die auch damals schon erwartbaren Folgen des EU-Austritts kritisiert der Musiker nun jedoch gemeinsam mit anderen Künstlern in einem offenen Brief an die britische Regierung.
Neben Elton John und Sting hat auch Roger Daltrey ein Schriftstück unterzeichnet, mit dem britische Künstler auf die nun erschwerten Bedingungen beim Touren hinweisen wollen. Denn durch die neue Regelung brauchen Musiker ein teures Visum, um in die EU einreisen zu können. Gerade kleinere Acts könnten sich dies oft nicht leisten, sodass eine Tour für sie nicht mehr rentabel wäre. Dass ausgerechnet ein Brexit-Supporter diesen Brief unterschreibt, erscheint Kritikern heuchlerisch. Daltrey verteidigt jedoch seine Meinung laut „Guardian“ so:
„Ich bin froh, Brüssel los zu sein, nicht Europa. Ich hätte ein Reform lieber gesehen, etwas, das wir vor dem Referendum gefordert hatten und das vom EU-Präsidenten abgelehnt wurde.“ Zudem erklärte er: „Jede Tour, einzelne Schauspieler und Musiker sollten beim Eintritt in die EU wie andere Güter mit den gleichen Papieren behandelt werden. Die Schweiz teilt sich Grenzen mit fünf EU-Ländern und der Handel läuft elektronisch und reibungslos. Warum bekommen wir das nicht hin?“
Roger Daltrey kämpfte für den Brexit
2019 erklärte Roger Daltrey gegenüber „Sky News“: Er glaube nicht daran, dass der Brexit negativen Einfluss auf die britische Musikindustrie haben könnte. „Als ob wir nicht schon vor der verdammten EU durch Europa getourt wären. Hört doch auf.“
Einen Musikerpass plane die britische Regierung nicht, aber man wolle das Touren für Kreative vereinfachen. Genaue Informationen wurden bislang aber nicht mitgeteilt.
+++Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de+++