Buzzcocks – Hamburg, Markthalle
Geqenüber den Dingen, die vor dem Konzert liefen, war das Konzert selbst völlig bedeutungslos. Begonnen hatte das Chaos, als sich Massen von Kids ohne Karten (das Konzert war ausverkauft) zu den Eingängen drängte und diese für alle anderen Leute versperrten. Den Versuch, uns trotzdem reinzuschlängeln, mußte Freund und Kollege Jörg Gülden fast mit dem Leben bezahlen, denn er wurde von einem Punkgirl echt mit dem Messer bedroht. Da aber Unkraut nicht vergeht und Jörg trotz seines hünenhaften Wuchses schnell reagiert, weilt er noch unter uns.
Um uns herum Schlägereien und dumme Anmache.
Drinnen, angekommen, überkam uns gleich klammheimliche Freude, denn Albrecht-Tschörman Telewischen-Metzger wurde, als er das Konzert ansagen wollte, in Grund und Boden gebuht. Dann kamen die Buzzcocks und der Saal kochte. Anfänglich gingen ihre harten Riffs fast im Riesengetöse des Publikums unter, doch die Power, die sie ausstrahlten, gefiel mir. Seinen Höhepunkt hatte das Konzert mit dem echt guten Song „Everybody’s Happy Nowadays“, doch je länger sie spielten, desto mehr schwand die Power in Band und Publikum. Die beiden vor der Bühne stehenden Kameras des Rockpalast-Teams hatte das wild Pogo-tanzende Publikum bereits nach den ersten Stücken „erlegt“. Als die Buzzcocks dann auch noch einige zwar harte, aber langsamere Stücke spielten, denen es wirklich an Substanz fehlte, kam Langeweile auf. Die erste Pause nutzten wir, um unversehrt die Halle zu verlassen.
P.S.: Um Mißverständnisse zu vermeiden: Ich möchte mit diesem Artikel auf gar keinen Fall in die momentan herrschende und teilweise wirklich ungerechte Anti-Punkhetze einsteigen, doch was an diesem Abend von einigen Punks geboten wurde, war schlichtweg dumm, intolerant und beschissen. Ein solches Verhalten ist nur Wasser auf die Mühlen derer, die den Punks am liebsten endgültig den Garaus machen wollen. Und das wollen wir doch vermeiden …