Dalbello
Ein neues Traumpaar? Zumindest was die musikalische Seite dieser Liason‘ betrifft. Denn da liegt in der Tat ein ungeheuer kreativer Spannungsbogen zwischen der exzentrischen Kanadierin und dem blonden Briten. Auf ihrem Vinyl-Debüt WHOMAN-FOURSAYS überraschen Lisa Dalbello und Mick Ronson mit einem höchst individuellen Sound-Rezept: Solch exaltierte Stimme traf noch kein Ohr – und solch schneidende Töne gingen dem Rock-Gitarristen Mick Ronson (Bowie, Lou Reed, lan Hunter, Mott The Hoople, Dylan etc.) noch nie aus der Hand.
“ Das Tolle an der Sache war, daß ich keinen Schimmer über Micks Vergangenheit hatte“, umreißt die 25jährige Dalbello die Ansatzpunkte der Kooperation.
Ebenso wenig kannte sich Ronson mit Dalbellos Vorgeschichte aus. Er hatte sie im TV gesehen und rief sie spontan an, weil er „unbedingt mit ihr arbeiten“ wollte.
Aus der ursprünglichen Zusammenarbeit Künstler/Produzent ist mittlerweile ein gemeinsames Projekt geworden, das auch bald eine Live-Premiere haben wird. Mick:
„Ohne amerikanische Studio-Fuzzis, nur mit jungen Briten.“
“ Für mich ist ’s eine neue Herausforderung“, erklärt der ehemalige „Spider frorn Mars“. „Ich brauche gegenseitige Anstöße und Hilfe; ich brauche Leute, die mich mit ihren Ideen nach vorne bringen. Dalbello ist eine ideale Ergänzung für mich.“ „Wir hatten sofort einen Draht zueinander“, bestätigt die ehemalige TV-Moderatorin. „Das hat auch die Frische meiner Demos erhalten. Mick war der erste, der nicht an meinen Sachen rumpfuschte.“
Für die hochgewachsene Kanadierin bedeutete das Zusammentreffen zugleich die Erlösung aus einer Zeit persönlicher Orientierungslosigkeit: „Ich hatte bis dahin ganz andere Musik gemacht: Pop und Disco. Plötzlich lief nichts mehr; ich steckte in einer Krise. Grundsätzliche Fragen über mein Leben und meine Arbeit brachen auf. Ich sah keine Perspektive mehr und wollte erst mein eigenes Leben in Ordnung bringen.“
Dennoch bastelte sie an Demos, die die Gefühle und Spannungen dieser Phase auffingen. „Dies ist fraglos die ungewöhnlichste meiner vier LPs. Aber ich hab‘ sie auch vorrangig für mich selbst gemacht.“