Das Equipment


Wer Musik aus dem Netz fischen möchte, muß sich zuerst das nötige Rüstzeug zulegen. Ein Überblick.

HARDWARE/SOFTWARE

Der Einstieg in den Online-Musik-Dschungel ist relativ einfach. Die nötige Grundausstattung ist bei neueren Rechnern gewöhnlich vorzufinden. Die MP3-Software erfordert mindestens Windows 95, Pentium 90,16MB RAM, eine Soundkarte und natürlich einen möglichst schnellen Internetzugang. Um Songs im MP3-Format von Bits in Schallwellen zu verwandeln, braucht man im Weichwaren-Bereich zunächst einen Player. Shareware-Programm-Versionen werden im Internet dutzendweise zum Download angeboten. Komfortable Anwendungen für PC-Benutzer sind beispielsweise Sonique (www.sonique.com, kostenlos) und WinAmp (www.winAmp.com, $10, Foto rechts). Für Apple Macintosh gibt es den MacAmp-Player, der in der derzeitigen Testphase unter www.mac Amp.com noch kostenlos abrufbar ist (Foto links). Bastler können unter www.dailyMP3.com/players.html aus unzähligen Produkten – vom eher simplen 0,3 MB Player bis hin zum virtuellen Plattenspieler mit verstellbarer Abspielgeschwindigkeit und Scratch-Funktion – auswählen (Foto Mitte). Die noch unausgererfte Möglichkeit, eigene CDs digital in MP3-Files umzuwandeln, eröffnet die 6MB große MusicMatch-Jukebox (erhältlich unter www.musicmatch.com). Die Resultate besitzen allerdings häufig noch relativ armselige Audioquaiität. Ohne leistungsfähigen Rechner gibt’s nur Frust.

DIE TRAGBAREN LÖSUNGEN

Wer beim Musikhören nicht gern auf den Bildschirm starrt, hat zwei Möglichkeiten, die Songs weiterzutragen. Zum einen erlaubt die Player-Software gewöhnlich die Umwandlung der komprimierten Titel von MP3- zu CD-Brenner geeignetem .wav-Format. Zum anderen sind die ersten tragbaren MPä-Recorder im Handel erhältlich. Gespeichert werden die Songs In den 70 Gramm Mini-Playern auf einem 32 MB Chip. Der Kostenfaktor beträgt inclusive Computerkabel und Software etwa 400 Mark. Vorreiter unter den Herstellern waren Diamond Multimedia mit ihrem vieldiskutierten RIO PMP 300. Aktuell hat beispielsweise Schneider mit dem MP Man F20 nachgezogen.

DAS ADRESSEN-DILEMMA

Die aufregenden Tage, in denen das WWW ein Abenteuerspielplatz voll raubkopierter Songs war, gingen so schnell, wie sie kamen. Beispielhaft Ist der fettgedruckte Hinweis auf der Seite, die einst das große Zeppelin MP3-Uve-Archiv bereitstellte: „Ich verkaufe weder üve-Aufnabmen, noch kenne ich Orte, wo sie zu beziehen sind. Das Led Zeppelin Live-Archiv ist jetzt geschlossen!“ (www.bonzo.org/mp3) Seit unlängst sogar The Artist alias Prince, der monatelang mit „SLAVE“ auf der Backe gegen Plattenfirmen protestierte, drei Illegale MP3-Webseitenbetreiber verklagte, verschwinden Daten-Piraten von der Oberfläche. Letzte Ausnahmen sind z.B. schräge Bootlegs auf der Captain Beefheart Radar Station unter www.beefheart. com sowie unveröffentlichtes Springsteen-Material unter http:// members.tripod.com/ -springsteenmusic/. Legale Seiten wie www.mp3.com und www.iuma. com locken mit geordneten Archiven. Die musikalische Qualität der einzelnen Titel jedoch ist größtenteils mittelmäßig bis schlecht.