Der fleißige Holländer


Junkie XL alias Tom Holkenborg bastelt sich mit seinem neuen Album ein eigenes Radioprogramm.

Manche kennen ihn als Big-Beat-Act Junkie XL, der seit der zweiten Hälfte der Neunziger die Grenzbefestigungen zwischen Rock’n’Roll und Techno, HipHop und Pop mit heftigem Groove-Trommelfeuer zerballert; die meisten kennen ihn als One-Hit-Wonder JXL, das Elvis‘ „A Little Less Conversation“ ins 21. Jahrhundert übersetzte. Das „One Hit“ ist natürlich Unsinn, da Junkie XL bereits seit der zweiten Hälfte – siehe oben. Das „Wonder“ dagegen kann stehen bleiben: Ein musikalisches Wunder ist der Niederländer Tom Holkenborg alias Junkie XL in der Tat. „Ich gliedere meine musikalische Arbeit in drei Bereiche“, erklärt er: „Zum einen mache ich meine ‚eigene‘ Musik, wie etwa auf dem neuen Album RADIO XL. Zum zweiten produziere ich Bands und mache Remixe. Und als drittes mache ich – wenn du so willst- ‚Gebrauchsmusik‘ für Filme, Computerspiele oder die Werbung. Das Elvis-Ding war ja ursprünglich für einen Nike-Spot.“ Der Albumtitel RADIO XL (Roadrunner) ist nicht etwa ein Gag, sondern Konzept: Die Doppel-CD soll als Radioprogramm funktionieren, ein Teil für den Nachmittag, ein Teil für die Nacht. „So wie modernes Radio sein könnte – nicht zu cheesy, nicht zu kommerziell, aber mit Hit-Potenzial“, sagt Junkie XL. Ein dritter Teil steht im Internet: das Programm für den frühen Morgen, wenn die einen zur Arbeit gehen und die anderen gerade heimkommen. Dazu gibt’s Interviews mit den an Teil eins beteiligten Gästen – unter anderem Robert Smith, Dave Gahan, Solomon Burke, Gary Newman oder ChuckD.

>>> www.radiojxl.com