dEUS


Fünf Belgier exerzieren die Kunst der Gegensätze

dEUS find‘ ich göttlich“, tönt die geballte britische Musikpresse über die fünf Existen(ialist)en aus dem belgischen Antwerpen. Der ‚Melody Maker‘ bezeichnet die Band sogar als „die erste anständige Rock-Band in der neueren europäischen Geschichte“. Starker Anspruch, besonders weil dEUS im gleichen Atemzug wie die frühen Velvet Underground, R.E.M., Nirvana, Soundgarden und Tom Waits genannt werden. Nicht zuviel des Lobes für Tom Barman, der die Formation vor über 18 Monaten aus der Taufe gehoben hatte: „Es sind die extremen Gegensätze, die uns vor allem interessieren. So zum Beispiel der Übergang von lärmender Gewalt zu kontrollierter Ruhe“. Wie sich ein solch seltsamer Übergang anhören könnte, belegt die Band auf ihrem Debüt ‚Worst Case Scenario‘, mit dem die Belgier letztes Jahr an die Pforten eines MTV-Awards klopften. Die lobenden Engländer stört der belgische Angriff auch sprachlich nicht. Die Band aus dem Zweisprachenland, bislang eher bekannt durch die ‚Electonic Body Music‘-Pioniere von Front 242 oder Vaya Con Dios, singt ihre englischen Texte mit extrem deutlichen flämischen Einschlag. „Auf den Akzent kommt’s eben an“, unkt Tom.

Akt. Album:’Worst Case Scenario'(Mercury)