Die Alben der Woche mit Beginner, Frank Ocean und Die Höchste Eisenbahn
In dieser Woche sind die Alben von Banks & Steelz, De La Soul und Glass Animals erschienen. Hier unsere Rezensionen sowie Hörproben dazu.
Album der Woche: Beginner – ADVANCED CHEMISTRY (5 Sterne)
Do call it a comeback – ein Paradebeispiel dafür! Die derbste Band der Welt packt Hamburg wieder auf die HipHop-Karte.
Von „Ahnma“, der ersten Beginner-Single seit 2004, blieb zunächst viel hängen: die gekläffte Hook des Sandsack-artigen Gzuz, der Refrain des wandlungsunfähigen Gentleman, die bedrohlichen Bläser, die für die bunte Band untypische „Pass mal auf, Alter!“-Ästhetik des schwarz-weißen Videos, das Wiedersehen mit der Mongo Clikke und anderen Deutschrap-Legenden im Finale des Clips. Und die Beginner selbst? Zu Gast auf ihrem eigenen Comeback? Eizi Eiz und Denyo füllen je nur eine Strophe. Doch die haben’s in sich. „Jeder, den du kennst, kennt eine meiner Lines“, rappt Eißfeldt und selten war eine Behauptung im deutschen HipHop so unumstößlich. Denyo gibt den „Jens-Peters“, die „einen auf Endgegner“ machen, geschmackvoll eins mit. Schlägt sie mit seinen, nicht mit ihren eigenen Waffen, droht nicht an, sie zum Zusehen zu zwingen, wenn er ihre Familie auslöscht oder so. Während sich also die Euphorie breiter als zwei Türsteher darüber macht, wie deutscher Rap auf Fotzen-und-Waffen-Vokabular verzichten kann, ohne dabei so zahnlos und familienfreundlich wie Jerry Seinfeld im Vergleich zu Louis CK dazustehen, bohrt sich DJ Mads Beat tief ins Speichersystem des Gehirns.
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Banks & Steelz – ANYTHING BUT WORDS (4 Sterne)
Der Sänger von Interpol und der Produzent des Wu-Tang Clan versuchen sich an einer Rap-Rock-Mischung.
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Cass McCombs – MANGY LOVE (4 Sterne)
Mein Leben als Schuh: Der US-Singer/Songwriter switcht von AOR und Easy Listening zum lockeren Funk-Shuffle.
Cass McCombs – „Medusa’s Outhouse“ from Anti Records on Vimeo.
De La Soul – AND THE ANONYMOUS NOBODY (4,5 Sterne)
Etwas zu lange Gästeliste, aber genügend starke Tracks: die lang erwartete Rückkehr der HipHop-Eklektiker.
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Die Höchste Eisenbahn – WER BRINGT MICH JETZT ZU DEN ANDEREN (5 Sterne)
Die Hasen schlagen Haken, haben aber ein weiches Fell: Die Höchste Eisenbahn zelebriert ebenso eigenwilligen wie eingängigen Superpop.
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Frank Ocean – BLONDE (4 Sterne)
Wir haben lange auf sein Opus Magnum gewartet – und müssen es weiterhin tun. Frank Ocean serviert uns auf BLONDE Dream Pop, verrückte Laptop-Musik und tiefe Einblicke in sein Seelenleben.
Glass Animals – HOW TO BE A HUMAN BEING (4 Sterne)
Mehr Bass, Wucht und Tempo auf dem Zweitling der Indie-Elektroniker.
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Joseph – I’M ALONE, NO YOU’RE NOT (4 Sterne)
Nach Haim und First Aid Kit tritt der nächste Schwesternbund an. Diese Band richtet sich zwischen Country und Fleetwood Mac ein.
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L.A. Salami – DANCING WITH BAD GRAMMAR (4 Sterne)
Blues für die Städter von heute.
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Mild High Club – SKIPTRACING (4 Sterne)
Dieser Club sucht sein Heil in charmanten Eigenartigkeiten der Vergangenheit und schaut sich besonders gerne im psychedelischen Dream-Soul-Jazz um.
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Morgan Delt – PHASE ZERO (3 Sterne)
Einmann-Psychedelia, die keinen klaren Gedanken fassen kann.
The Album Leaf – BETWEEN WAVES (3,5 Sterne)
Kosmische Indie-Electronica des Mannes, der Mark Kozelek vertonte.
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