Die spinnen, die Hippies


Mit ihrer Band Megapuss wollen die Hollywood-Hippies Devendra Banhart und Greg Rogove vor allem eins: ehrlichen Jungsspaß!

„Ernste Musik machen wir schon genug“, sagt Greg Rogove am Telefon. „Bei Megapuss geht’s darum, uns gegenseitig zum Lachen zu bringen. Wobei man sagen muss, dass uns zwei, drei wirklich schöne Stücke gelungen sind.“ Zu Hause in Los Angeles erwischt man ihn gerade beim späten Frühstück mit Paul Butler von The Bees. Später wollen die beiden Surfen gehen. Ach, du schöne Rockstarwelt.

Rogove kennt man primär von seiner Psychedelik-Rockband Priestbird.ehemalsTarantula A.D. Jetzt ist er Teil von Megapuss. Ein recht haariger Teil, komplett nackig zu sehen auf dem Albumcover mit seinem ebenso pelzigen Bandpartner Devendra Banhart. „Wir kennen uns schon seit jähren und fühlen uns total verbunden in unserem künstlerischen Schaffen“, sagt Rogove. Er hat auf Banharts CRIPPLE CROW-Album mitgemacht, Banhart sang schon bei Priestbird. Auf einer gemeinsamen Tour entstand Megapuss, aus totalem Quatsch heraus. Zuerst war da der Name. Angeblich hatte Rogove unterwegs ein „supe rMädel“ aus Göteborg kennengelernt, das SMS mit „Megapuss“ signierte. Die Jungs: begeistert. In langen Tourbus-Nächten denken sie sich Songtitel aus, die sie als Band unter dem Namen Megapuss veröffentlichen könnten. Und lachen sich kaputt. Irgendwann fangen sie an, Songskizzen zu diesen blöden Titeln zu machen…

Ein paar Monate spatersieht man die beiden mit Kumpel Fab Moretti von den Strokes in Netzhemden im ersten Megapuss-Video „Adam & Steve“ rumturnen, einer wahnwitzigen homophilen Parodie auf Right Said Freds „I’m Too Sexy“-Clip. Jetzt erscheint auf Neil Youngs Label Vapordas Album Surfing. Rogove und Banhart haben ernst gemacht mit dem Spaßprojekt, traten in bunten Roben in LA. auf, Banhart in einem Rock aus Plastikpenissen. Die Band ist ein Trio, Fab Moretti ist offizieller Drummer, kann aber nicht immer dabei sein, weil ergerade noch Littlejoy am Start hat. 14 blödelnd-tolle, dabei aberauch bezaubernde Songs über Entenmenschen, Sex und den Hollywood-Lifestyle finden sich auf SURFING. Sie klingen nach dem Spaß, den zwei best buddies haben, die sich gegenseitig Filme wie „Drei Amigos“ und „L.I.S.A.“ vorspielen. Und die Penisse? „Penisse? Das sind Hot Dogs“, erklärt Rogove. „Wir sind Vegetarier, da braucht man mal ein bisschen Fleisch.“ Alles klar.