Dubstep für alle!


Ein Jahrzehnt lang hatte sich im Dubstep-Universum alles um sich selbst gedreht. Die Fusionsmusik aus UK-Garage, 2 Step und Dub war lediglich einem kleinen Hörerkreis vorbehalten, der peinlich genau darauf achtete, dass der Zugang auch schön exklusiv blieb.

23. Juli

Ein Jahrzehnt lang hatte sich im Dubstep-Universum alles um sich selbst gedreht. Die Fusionsmusik aus UK-Garage, 2 Step und Dub war lediglich einem kleinen Hörerkreis vorbehalten, der peinlich genau darauf achtete, dass der Zugang auch schön exklusiv blieb. 2010 geschah dann das Unglaubliche: die Öffnung des Dubstep hin zu einer Musik, die mehr zu bieten hat als subsonische Bässe und strikt minimalistische Ambient-Soundscapes. Symbolisch dafür steht Crooks & Lovers, das Debütalbum des Londoner Duos Mount Kimbie. Strenggenommen hatte das, was Dominic Maker und Kai Campos auf ihrem im Juli veröffentlichten Album boten, musikalisch mit dem selbstverliebten Genre fast gar nichts mehr zu tun (siehe „Die 50 Platten des Jahres“). Weil aber Crooks & Lovers vom renommierten englischen Dubstep-Label Hotflush Recordings veröffentlicht wurde, durfte das Album als Weiterführung der Idee Dubstep gewertet werden. Als dann im Oktober das gleichnamige Debüt des Trios Magnetic Man beim Majorlabel Columbia veröffentlicht wurde, hatte auch der Dubstep seine Supergroup: Die Genre-Veteranen Benga, Skream und Artwork arbeiteten an einer gefälligen Variante des Basssounds, die prompt auch vom Publikum honoriert wurde. Sowohl das Album, als auch die Single „I Need Air“ kamen in die Top 10 der englischen Charts. Der Dubstep war im Mainstream angekommen. ko