Emika
Bristol, Berlin, Berghain – vom Suchen und Finden der Liebe
Eine Ausbildung als klassische Pianistin führt einen entweder sofort ins nächste Konzerthaus oder, wie im Fall von Emika, ins Berliner Nachtleben, wo anstelle von Klassik Techno schnell zur neuen Muße wird. Die Engländerin kam bereits in ihrer Heimat Bristol mit elektronischer Musik und vor allem mit Dubstep in Berührung. Erst die deutsche Hauptstadt entpuppte sich jedoch als wahre Fundgrube, was die Erweiterung ihres musikalischen, aber auch persönlichen Horizonts angeht: „In Berlin bin ich viel mehr mit meiner Person im Reinen. Seit meinem Umzug hierher habe ich auch viel weniger mit inneren Konflikten zu kämpfen. Außerdem habe ich das erste Mal richtigen Techno für mich entdeckt.“
Regelmäßige Ausflüge ins Berghain, die zusätzliche Arbeit als Sound-Designerin und Sessions mit dem Soundingenieur Rashad Becker formten maßgeblich Emikas Musik, die als Symbiose von Dubstep, Techno, Klassik, aber auch Pop nun auf ihrem Debütalbum Emika vereint ist. „Ich will Musik machen, die man ähnlich wie einen Film verdauen muss. Ich bin nicht an Minimalismus interessiert, sondern liebe unglaublich komplexe Kompositionen“, sagt sie. Eine Einstellung, die man den starken Songs mit emotionalem Tiefgang jederzeit anmerkt.
Albumkritik ME 10/11
* Bevor sie die Berliner Club-Kultur für sich entdeckte, arbeitete Emika monatelang als Au-Pair-Mädchen.
* Der Soundtrack zum 1992er-Horrorfilm „Candyman“ weckte in Emika in frühester Kindheit das Bedürfnis, Klavier zu lernen. Ihre Leidenschaft für Gruselstreifen hält bis zum heutigen Tag an.