Eric Clapton
"Glühweingerüche auf den Weihnachtsmärkten", gemahnte dieser Tage die katholische Kirche, "lenken nur von dem eigentlichen Zweck des Festes ab."
Stimmt fast. Gemahnen uns doch die Schwaden brodelnden Billig-Rotweins an all jene Erdenbürger, deren Geist zwar willig ist, das Fleisch jedoch angesichts einer leckeren Versuchung schwächelt. An diese armen Brüder und Schwestern richtet sich derzeit Eric Clapton mit einer kleinen Benefiz-Tour durch England. Er läßt den Klingelbeutel zugunsten des britischen „Chemical Dependency Centre Project“ rasseln, jener Reha-Organisation, die ihm in der Vergangenheit schon öfters das eine oder andere Gläschen, Röhrchen oder Spritzchen aus der Hand genommen hat. Eric erinnerte sich auch an ehemalige Sucht-Genossen wie Joe Cocker oder Dusty Hill und Billy Gibbons von ZZ Top, und lud sie ein, ihm bei der Tour auf der Bühne zur Seite zu stehen. Hinter der Bühne endete freilich der eitel Sonnenschein: „Ich verstehe ja, daß es bei so einer Tour keine Drogen geben darf“, moserte Bill Gibbons (ZZ Tops neues Back-To-The-Roots-Album „Antenna“ erscheint am 17 Januar) nach dem ersten Gig, „aber daß die hier backstage noch nicht mal ein kühles Bier haben, geht doch zu weit.“ Bill blieb natürlich nicht lange trocken, die Internationale der Schluckspechte hält eisern zusammen: Cocker ließ Gibbons in seine Kühltasche mit Bud-Dosen greifen, ohne die Joe seit Jahren keinen Schritt vor die Haustüre macht.