ESC: Nemo fordert dritten Geschlechtseintrag für Schweiz – jetzt hilft nur BEAT Jans


Für die Einführung eines dritten, non-binären Geschlechtseintrages wendet sich Nemo an die Politik.

Was in Deutschland schon seit 2018 möglich ist, fordert Nemo jetzt auch für sein Heimatland Schweiz. Beim ESC-Finale am Samstag (11.05.2024) konnte sich Nemo mit „The Code“ gegen die anderen Teilnehmer:innen durchsetzen und holte den Sieg. Zurücklehnen möchte sich die non-binäre Person aber erstmal nicht, stattdessen möchte Nemo mithilfe seiner neu erlangten Bekanntheit einen dritten Geschlechtseintrag in der Schweiz erwirken.

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So sieht die Gesetzeslage aus

Die aktuelle Gesetzeslage in der Schweiz gibt Personen die Möglichkeit, ihr Geschlecht selbst auszuwählen, also zwischen Mann und Frau zu wählen. Für non-binäre Menschen wie Nemo, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, hat das Schweizer Regelwerk bisher keine sinnvolle Option erarbeitet. Die Gründe hierfür seien ganz einfach; die Einführung eines dritten Geschlechts, außerhalb von Mann und Frau, würde Änderungen aller vorangegangenen Gesetze nach sich ziehen, wie der Schweizer Bundesrat 2022 erklärte.

Nemo wendet sich an Justizminister Beat Jans

Die Debatte um einen dritten Geschlechtseintrag wurde durch Nemos Teilnahme am ESC nochmals angeheizt. Andere nicht binäre Personen hatten einen Brief samt Unterschriften verfasst und sich damit an den Bundesrat gewandt. Nemo gab nach seinem Sieg am Samstag zudem an, Justizminister Beat Jans anzurufen, um mit ihm über die gewünschte Reform zu sprechen.

Nemo kritisiert den ESC und spricht von „eindeutiger Doppelmoral“

Jans setzte sich 2021 bereits für das kantonale Gleichstellungsgesetz ein, in dem es heißt: „Die Gleichstellung von Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und das damit verbundene Diskriminierungsverbot sind verfassungsmäßige Grundsätze des staatlichen Handelns (…)“. Das Gesetz soll Menschen davor schützen, aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert zu werden.

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In den Augen von Nemo und anderen non-binären Personen dürfte Diskriminierung durch das Weglassen eines dritten Geschlechtseintrags aber ohnehin schon gegeben sein.

Gegnerische Stimmen bleiben nicht aus

Beat Jans hat einem Gespräch mit Nemo inzwischen zugestimmt: „Lass uns bald zusammenkommen und über queere Rechte sprechen“, soll der Justizminister an Nemo geschrieben haben, so der „SRF“. Die queere Community dürfte das freuen, andere wiederum befürchten, mit der Einführung eines dritten Geschlechts ergeben sich neue Herausforderungen für die Politik.

„Putin hätte gekotzt“: Der ESC 2024 queerer, nonbinärer & brisanter denn je

„Nach dem dritten Geschlecht würde wahrscheinlich ein viertes und ein fünftes Geschlecht gefordert, weil: diese würden sich dann auch diskriminiert fühlen“, sagte Barbara Steinemann von der SVP laut „SRF“.