Fette Beats aus dem Land des Lächelns


Hideaki Ishi ist in seinem Element. Ein paar tausend Kilometer von seiner Heimat entfernt sitzt er in einem Berliner Nippon-Restaurant und erklärt dem Fish-Food-unbedaften Journalisten das kleine Sushi-Einmaleins. „Was du hier siehst, ist Sashimi“, deutet er auf den rohen Fisch. „Und daß da ist Sushi mit Seetang und Wasabi.“ Bei Wasabi, das verraten einem die Geschmacksnerven schnell, handelt es sich um Meerrettich. Und während der Mann aus Tokio schon das nächste Fischröllchen in die Sojasauce tunkt, plaudert er unentwegt weiter über kulinarische Spezialitäten von Zuhause. Doch der 32jährige weiß nicht nur mit Stäbchen gekonnt umzugehen. Auch die Plattenspieler beherrscht er, als sei er mit ihnen aufgewachsen. Hideaki Ishi ist besser bekannt als DJ Krush. Seit seinem Debüt ‚Strictly Turntablized‘ auf James Lavelles Mo Wax Records im vergangenen Jahr hat sich der B-Boy auch außerhalb Japans einen Namen gemacht. Durch Europa tourt er nun, um über sein neues Album ‚Meiso‘ zu sprechen und ein paar seiner Lieblingsplatten aufzulegen. Aufgenommen wurde ‚Meiso‘ in New York, der Geburtsstadt des HipHop. Waren seine bisherigen Solo-Werke ausschließlich instrumentaler Natur, so hat der Turntable-Wizzard diesmal die Unterstützung bei bekannten Vokal-Artisten wie Guru oder C.L. Smooth geholt. „Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, strahlt Krush. „Ich hatte eine lange Wunschliste mit Gast-Rappern, aber daß gerade zwei meiner größten Helden mitgemacht haben, hat mich doch sehr geehrt.“ Mit deren Unterstützung will der zweifache Vater nun auch den US-Markt erobern.