Feuchte Mädchenträume


Wen die Omnipräsenz von Madonna schon in den Schlaf verfolgt, der befindet sich in zahlreicher Gesellschaft. In den USA jedenfalls phantasieren Frauen vom Teenie-Gör bis zur Hardcore-Lesbe in der Tiefschlafphase von der selbstgekrönten Pop-Göttin. Das hat zumindest eine amerikanische Feministin namens Kay Turner festgestellt. Nachdem ihr Madonna mehrmals im Traum erschienen war, befragte sie ihre Freundinnen, und, siehe da, jede hatte ein mehr oder minder wüstes Phantasiegeschichtchen zu erzählen. Die Ergebnisse plus einem hochwissenschaftlichen Vorwort über die zentrale Funktion der Person Madonna im neuzeitlichen Frauenbild sind ein hübsches, skurriles Büchlein geworden: „I Dream Of Madonna“ (über: Medium-Buch, Rosenstr. 5/6, 48143 Münster, DM 19,80). Ob die darin zitierten Damen Madonna nun als Sexpartnerin, Polizistin oder Arbeiterin in einer Legefabrik träumen, die Folgen der Schlafdroge Madonna sind bisweilen erstaunlich: „Danach fühlte ich mich, als hätte Madonna mich von vergangenen Erfahrungen mit einem gewalttätigen Liebhaber gereinigt, und ich weinte vor Freude über ihre Gaben.“ Amen.