Filigrane Folk-Songs über die Facetten der Liebe


Die meisten Songs der 32jährigen aus dem kanadischen Calgary handeln von Beziehungen. Liebe vorher, nachher und wie es sein könnte, wenn alles ganz anders gekommen wäre. Das Ganze eingebettet in entspannten, leicht melancholischen Folk-Pop. ‚Living under June‘, so der Titeltrack ihres neuen Albums, ist eine ihrer vielen kleinen Geschichten und eine wahre dazu: „June ist ein englisches Fräulein, unter der ich fünf jähre lang gewohnt habe. Über meinem Bett war ein Lüftungsschlitz und ich konnte ihre Telefongespräche hören oder in welchem Zimmer sie gerade war. Ich konnte riechen, was sie kochte, und wenn sie einen Lover zu Besuch hatte, war ich Ohrenzeugin.“ In ihrer Heimat hat Jann Arden es bereits geschafft. Im Studio von Jackson Browne mit erfahrenen Musikern produziert, wurde ihr 93er Debüt ‚Time For Mercy‘ schon kurz nach Erscheinen vergoldet und erhielt zwei der höchsten kanadischen Musik-Awards. Als Gesangseinflüsse nennt sie die Carpenters, Petula Clark und Shirley Bassey, das Songwriting hat sie bei Carly Simon, James Taylor und Janis lan abgeguckt. Auf einem Track gibt sich Herr Browne sogar selbst die Ehre als Co-Sänger. Es war ein langer Weg für Jann Arden bis dahin: „Mein Manager und ich haben jahrelang erfolglos bei Plattenfirmen angeklopft. Ich war fast so weit, wieder aufs College zu gehen. Eines Tages aber rief ein junger Talentscout an. Er sagte: .Ich weiß nicht, ob es erfolgreich wird, aber deine Songs verdienen, daß viele Leute sie hören.‘ Der Grund? Der Kerl hatte gerade Liebeskummer.“ Akt. Album: ‚Living Under June‘ (Polydor)