Funk/Soul
Bei „It’s Raming Men“, der 12″-Single von den Weather Girls, habe ich mich kürzlich in diesen Seiten vor lauter Lob beinahe überschlagen – jetzt liegt das dazugehörige Album vor, PAUL JABARA AND FRIENDS FEA-TURING THE WEATHER GIRLS, GALLOWAY & WHITNEY HOU-STON (CBS FC 38458).
Der Reiz dieser Platte beginnt schon bei der raffinierten Anordnung der Titel, beim Musical-ähnlichen Aufbau, die von einer drolligen Ouvertüre bis zum dramatischen Schlußakt reicht.
Es beginnt mit Paul Jabaras „Bad Habits“, einer Comedy-Nummer mit trockenem Fred Astaire-Humor und viel Hollywood-Schaum und Schmelz, danach sind die Weather Girls mit ihrem Telefon-Rap „Ladies Hot Line“ an der Reihe, Leatta Galloway hat ihren großen Auftritt bei „Hurncane Joe“ und dann kocht schließlich alles in einem feierlichen und frenetischen Finale über – natürlich, „It’s Raining Men“! Clara Ward und Mahalia Jackson mit einem 20-köpfigen Kirchenchor im Rücken – und man bekommt eine Idee, wie die beiden Weather Girls, Martha Wash und Izora Armstead, in ihrer Musik aufgehen. Paul Jabara & Friends haben viele große Songs – auch oder gerade auf ihrer Balladen- B-Seite – die vor allem im Zusammenhang wachsen.
Von der Creme de ta Creme an neuen 12″-Singles drei, die jeden danceüoor zum Überlaufen bringen sollten. C-Banks „On More Shot“ (auf Next Plateau) hat allerbeste Aussichten, es zu einem DJ-Standard wie etwa „Must Be The Music“ (Secret Weapon) oder „Everybody“ (Madonna) zu bringen. Immer im halb-elektronischen Schwebezustand, mit ständig wiederkehrendem Geschirrklirren (hört sich an, als ob jemand im Studio Polterabend gefeiert hätte!) und dem warmen und wehleidigen Gesang von Jenny Burton, der dem Ganzen die Krone aufsetzt Dianna Marie ist ein anderes Mädchen mit einer mächtigen Stimme, sie singt ihr „I’ve Been Waiting Much Too Long“ (Prelude) mit leicht hysterischem Southern Soul-Timbre über eine jener seifenglatten Synthitoplmes, wie sie in New York heute einfach zum outen Ton gehören.
Es fängt traumhaft gut an, wenn Starleana ihr….. such a feeling, ahhah., “ haucht – und Curd im Brustton tiefster Überzeugung ergänzt ,,.,when you tauch me, uh-huh.,“, und das mit einem Soul-Tenor, ohne den die aufwendigste Techno-Tricksene nur noch die Hälfte wert wäre.
Ohne daß sich Aurra einen falschen Griff leisten, versinkt LIVE AND LET LIVE dann leider nach und nach im Mittelmaß, das Ganze ist irgendwie zu deutlich auf zwei, drei Singles angelegt, die den Rest der Platte mitziehen müssen.
So, und jetzt „…/ take her to my house/sip some wine/that’s what she teils me is her ürst time/she gets off the bed’turns out the hght’prepares herseif tot a hell ofa night.. “ Bronx-Boy T. Ski ist mein absoluter Lieblings-Rapper. Der Junge hat eine unschlagbar lässige, fingerschnipsende Coolness patentiert. Diesmal spielt er bei Marvin Gayes „Sexual Heaüng“ den Helden – „Sexual Rapping“ (auf TSMP) heißt sein take-off.
Der letzte Soul Sonic Force-Hit, „Looking For The Perfekt Beat“, fällt mir zu den jüngsten Motown-Neureichen, der Dazz Band, ein; es wäre ein zutreffenderer Titel für ihre neue LP gewesen als ON THE ONE (Bellaphon 260-15-049).
Perfekt war nämlich der Beat von „Lei It Wnip“. der die Dazz Band im vergangenen Jahr in den Staaten bis hinein in die weißen Trabantenstädte getragen hat. ON THE ONE ist folglich immer auf der Suche nach dem selben Riff – womit vieles zum Verwechseln ähnlich klingt und nur zu ein paar brauchbaren Songs reicht.
Ulli Güldner