Gap Band, Hamburg, Musikhalle


Ambodx here who wams to parry?“ Blöde Frai’e. weshalb sollte man e Blöde Frage, weshalb sollte man sonst in ein Konzert der Gap Band gehen! Die Frage von Leadsänger Charlie Wilson war mehr rhetorischer Natur, denn natürlich muß ein Publikum in einer halbvollen Halle mehr gekitzelt werden als in einer vollen. Aber Profis wie der Gap Band macht das nichts aus. und schon nach ein paar Minuten war eh alles auf den Beinen, mühte sich nach Kräften, in den engen Stuhlreihen so etwas wie ausgelassene Tanzbewegungen hinzukriegen und eine der Musik angemessene „good lime“zu haben.

Hierzu waren die drei Wilson-Brüder aus Tulsa/Oklahoma ohne Bassisten angetreten, statt dessen mit zwei Keyboardern und zwei Drummern — trotzdem, und das überraschte, brach kein erdrückendes Techno-Drum-Gewitter über das Auditorium herein, sondern ein höchst kompakter, geschmeidiger Gruppensound, dessen Arrangements ganz auf die Anmach-Show von Vortänzer Charlie Wilson zugeschneidert waren.

Der schonte sich nicht, zog alle Register bewährter Call-and-Response-Techniken („Chip your hunds now!“), ohne Scheu, mit naiver Routine, immer das richtige Wort, die richtige Geste parat,, stets haarscharf auf heimliche Erwartungen hingezielt, ohne Überraschungen, aber auch schamlos perfekt, mit Freude bei der Sache. In witzigem, zebrafarbenem, knallengem Bühnenoutfit durfte auch die oblieate

Bums-lmitation nicht fehlen, die sicherlich nur für I4jährige aufregend ist, aber im Rahmen dieser harmlosen Fröhlichkeiten ohnehin nicht weiter dumm auffiel.

Andere Effekte hingegen kochten auf Sparflamme: Dezentes Licht, ein paar Spots — die sechs Musiker konnten sich hinter rein gar nichts verstekken. Und daß die 60 Konzertminuten (plus Zugaben) so schnell und kurzweiliü vorüberrauschten, war einzig Verdienst der Band: — wohltuende Perfektion, die nicht schmerzte, weil sie butterweich, leicht und selbstverständlich rüherkam. mit einem professionellen Zirkuslächeln, aber eben lokker. Was kümmert’s da. daß die Gap-Band-Songs nicht gerade das Nonplusultra an hvperhipper Black Music sind?

Das Gap-Konzept jedenfalls steht wie eine eins: Mit gekonnter Dramaturgie steuerte das Dancefloor-Schiff auf den jüngsten Hit „Big Fun“ zu. und den schienen in der Tat alle zu haben. Musiker und Publikum.