Gemischtes Doppel


Bei einem ungewöhnlichen Event treffen die Arsonists auf Dog Eat Dog.

Ein ebenso attraktives wie interessantes Konzept: Im Februar werden an neun Abenden zwei unterschiedliche Musikarten aufeinander treffen. Bei den Events wird das Publikum abwechselnd von rechts beziehungsweise links attackiert. Fette Crossover-Gitarren wetteifern mit fulminant vorgetragenem Sprechgesang um die Gunst der Zuhörer. Präsentator der großen Party unter dem Motto „Wettstreit der Giganten“ ist das „Marlboro Network“, dem es gelungen ist, ein ausgesprochen spannendes Programm für seine Veranstaltungen zusammenzustellen. Für Höhepunkte werden zwei hochklassige Acts aus New York sorgen: Dog Eat Dog und The Arsonists. Erstere dürfen mit Fug und Recht als Schwergewichtler in der Kategorie „Crossover“ angekündigt werden. Immerhin wurde dem Quartett 1995 bei den MTV Music Awards in Paris der Titel „Breakthrough Artist of the Year“ verliehen. Anders die Arsonists. „Die Brandstifter“ zündeln seit 1993 im Untergrund. Um den ehemaligen Rock-SteadyCrew-Pionier Q-Unique scharen sich einige der talentiertesten MCs aus Brooklyn und der Bronx. Doch ob nun Dog Eat Dog oder Arsonists, jeder der beiden Acts wird versuchen, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Und das aus gutem Grund. Mit ihrem Beifall bestimmen nämlich die Zuschauer, welche der beiden Bands die Zugabe bestreiten darf. Wie das musikalische Match am Ende ausgeht, ist ungewiss. Sicher ist hingegen, dass Dog Eat Dog mit einer ausgesprochen freundlichen Attitüde in den Ring steigen.“Wir kommen immer mit einer friedlichen und spirituellen Botschaft auf Tour“, verkündete ihr Bassist Dave Neabore. Klangtechnisch allerdings ist die Truppe eisenhart. Für die Arsonists dürfte es also keinesfalls einfach sein, mit ihren ruppigen Reimen gegen die Brachialgitarren zu bestehen.Trotzdem: Auch die HipHopper sind nicht zu unterschätzen. Immerhin gelten die Arsonists schon seit Jahren als credibiler Act, der musikalische Innovation nie zu Gunsten von Massenkompatibilität geopfert hat. Inzwischen stehen die Puertoricaner aus New York an der Schwelle zum ganz großen Erfolg. Was sie allerdings nicht davon abhält, auf ihrer Website (http://members.aol.com/settnfires/Arsonists.html) noch selbstgemachte Mixtapes zu vertreiben. Doch zurück zum Wettstreit auf deutschen Bühnen: Bevor Dog Eat Dog und die Arsonists ihre musikalischen Kräfte messen, treten CrazyTown und die heimischen Spezializtz gegeneinander an. Die Crossover-Truppe CrazyTown, ein Septett aus Los Angeles, vereinigt vielfältige Einflüsse – von den ßeastie Boys über Nirvana bis hin zu Ice-T. Ein Sound, der aggressiv ist, laut und direkt. Die Spezializtz aus Berlin dagegen wollen das Publikum mit ihrem ganz eigenen Style aus Grooves, Beats und klaren Reimen überzeugen. Moderiert wird der Abend von Referee MC Rene, der nach längerer Abstinenz von deutschen Bühnen wieder als Freestyler vor die Zuschauer tritt. Ebenfalls mit von der Party: DJ Emilio und die amerikanische Mixlegende P.F. Cuttin‘. Letzterer stammt aus New York und zählt in den USA neben Gang-Starr-Mitglied Premier und Tony Touch zu den wichtigsten DJs.