Gonllaz – G-Sides
Alles so schön bunt hier: Remixe, B-Seiten und ein neuer Song der Comic-Band.
Was haben Robbie Williams und Damon Albarn gemeinsam? Beide sind Engländer, beide haben eine Vorliebe für weißes Pulver, und beide sind in der Lage, allein durch ihre Teilnahme an „außergewöhnlichen“ Projekten das große Publikum für Spartenmusiken zu interessieren, um die es sich vorher einen Scheiß gekümmert hat. Ob das jetzt gut ist oder schlecht, sei dahingestellt. Auf jeden Fall war das, was Albarn zusammen mit Jamie Hewlett, Del Tha Funky Homosapien, Miho Hatori und Dan The Automator vergangenesJahr als Gorillaz abgeliefert hat, nicht sonderlich neu. Wenn die Gorillaz auch mit Stücken wie „Clint Eastwood oder „Rock The House“ ein besonderes Händchen für Melodien bewiesen haben ihr Elektronik-Dub-HipHop-Funk-Reggae-Hybride, der plötzlich in aller Ohren war, ist mindestens seit Anfang der neunziger Jahre durch hunderte anderer Acts bekannt – auch von früheren Arbeiten zweier späterer Gorillaz: Del Tha Funky Homosapien und Dan The Automator. Jetzt erscheint das unvermeidliche B-Seiten/Remix-Album G-SIDES, das ursprünglich nur in Japan veröffentlicht werden sollte, offiziell im Rest der Welt. Neben einem neuen Stück, dem düsteren Dub „Dracula“, gibt es neun andere, die vorher nur als Singles-B-Seiten zu haben waren. Dabei stellt sich die Frage, ob man“.Rock The House“ noch einmal im „.Radio Edit“ braucht oder „Clint Eastwood“ in der als Underground-HipHop gemeinten „Phi Life Cypher Version“. Wir antworten mit „nein“. Denn wo GORILLAZ bei aller Baukastenfrickelei ein richtiges Album samt einer mit Köpfchen zusammengestellten running order war, ist G–SIDES doch eher ein lieblos zusammengeknüpfter Fleckerlteppich.
www.gorillaz.com