Grant Lee Buffalo: Folk fürs Rock-Volk


Grant Lee Phillips Einstieg in die Welt der Musik war unspektakulär: „Ich spielte allein in meinem Schlafzimmer und trällerte meinem Tapereivrder etwas vor.“ Einige Jahre später entfloh er der Öde seiner vier wände. Phillips bildete den Kern der kalifornischen Band Shiva Burlesque, die Blues und Psychedelia zwei Alben lang kunstvoll auf einen Nenner brachte. Danach war Schluß. “ Wir lebten die letzte Zeit nur noch aneinander vorbei und schrieben keine Songs mehr gemeinsam. Da war es nur konsequent, eigene Wege zu gehen.“ Phillips engagierte nach einer kurzen Denkpause Shiva-Drummer Joey Peters und seinen Freund Paul Kimble — das Trio Grant Lee Buffalo war komplett. Erste Veröffentlichung im neuen Karriereabschnitt war die Single „Fuzzy“ für Bob Moulds schrulliges „Singles Only-Label. Dieser Song begeisterte nicht nur Vinyl-Enthusiasten, sondern auch die mit Vertrag wedelnde Firma „Slash Records“. Damit nicht genug. Als die Band unter diesen Fittichen das Album „Fuzzy“ nachschob, kam selbst R.E.M.-Sänger Michael Stipe ins Schwärmen. Er bezeichnete das Werk jüngst als beste Plane des laufenden Jahres. „Das schmeichelt uns natürlich. Danke, Michael! Ich hoffe ja, eines Tages mit ihm ein bißchen herum werkeln zu können. Nur so aus Spaß, sicherheitshalber mit einem Aufnahmegerät daneben.“

Dieser Wunsch könnte Realität werden, denn bisher hat Stipe die meisten seiner Lieblingsacts auch persönlich unterstützt (Chickasaw Mudd Puppies, Magnapop u.a.). Ehe vielleicht auch Grant Lee Buffalo davon profitieren, dürfte die Welt mit den spartanischen Folk-Absonderlichkeiten auf „Fuzzy“ auch einigermaßen gut über die Runden kommen.