Hard To Hold
Trotz des explodierenden Videochp-Business‘ drängt es Musiker noch immer dazu, auch das „alte“ Medium Film als Selbstdarstellung und Sprungbrett zu größerer Popularität zu nutzen. Im Herbst steht etwa das Leinwand-Debüt von US-Superstar Prince („Purple Rain“) ins Haus; zuvor kann man den australischen Popmusiker Rick .Springfield erstmals im Kino bewundern. In „Hard To Hold“ spielt er einen Rockstar namens Jamie Roberts, der Erfolg und Privatleben nicht unter einen Hut bekommt.
Besagter Jamie Roberts kommt zum Beginn des Films nach San Francisco: Hier wird er ein großes Konzert geben und anschließend eine neue LP aufnehmen. Jamie lebt standesgemäß in einer vornehmen Hotelsuite; ansonsten flitzt er mit einem schnellen TransAm gerne an der Westküste herum.
Bei einer dieser Fahrten kollidiert Jamie mit dem Volvo einer attraktiven jungen Dame. Diana Lawson heißt sie, ist von Beruf Kinderpsychologin, erfolgreich obendrein – und Rock ist so ungefähr das Letzte, wofür sie sich interessiert.
Man ahnt schon: Es kommt, wie es kommen muß – die beiden verlieben sich ineinander, obwohl sie doch so verschieden sind. Das wiederum sieht eine gewisse Nicky Nides gar nicht gerne: Nicky ist nicht nur Jamies Freundin, sondern schreibt auch die Texte seiner Songs und begleitet ihn auf den Tourneen. Doch zwischen Jamie und Diana hat es geblitzt – und obwohl Gefühle im hektischen Dasein eines Rockstars schwer festzuhalten sind, eben „hard to hold“, entwickelt sich (seufz, schluchz!) zwischen den beiden die große, leidenschaftliche Liebe.
Es wird schon klar: Trotz des Musik-Milieus und einer Sequenz zum Beispiel, die ein Konzert vor 10000 Zuschauern festhält, ist „Hard to Hold“ in erster Linie ein altmodisch-romantischer Liebesfilm.“.Es ist die Geschichte von zwei Menschen, die sich inmitten der kompliziertesten Umstände irgendwo in San Francisco über den Weg laufen – letzteres übrigens ein unverzichtbarer Hintergrund, so unverzichtbar wie die beiden Hauptfiguren. San Francisco ist wahrscheinlich das romantischste Fleckchen in ganz Amerika“, sagt Regisseur Larry Peerce, der unter anderem durch die Filme „Die Rivalin“ mit Elisabeth Taylor und „Zwei Minuten Warnung“ mit Charlton Heston bekannt wurde.
Natürlich ist in „Hard to Hold“ auch jede Menge Musik von Rick Springfield zu hören, der seit Anfang der 70er Jahre im Geschäft ist und in den USA neben seiner Karriere als Plattenstar auch als Fernsehschauspieler populär wurde – vor allem durch seine Darstellung des Dr. Noah Drake in der beliebten TV-Serie „General Hospital“. Von seinen LPs WORKING CLASS DOG und SUCCESS HASNT SPOILT ME YET sind zum Beispiel „Love Somebody“, das lunkige ,.Bop‘ Till You Drop“ und die Ballade „Taxi Dancing“ zu hören. Zusammen mit Tom Scott schrieb Springfield außerdem weitere Musik speziell für den Film.
Eingerahmt wird das Teen-Idol in „Hard to Hold“ von zwei attraktiven Damen: Die erfolgreiche Tänzerin Janet Eilber, die schon zusammen mit Nurejew tanzte, ist die Kinderpsychologin Diana. Und Nicky Nides, die eifersüchtige Freundin, wird von Keith Richards‘ Ehefrau Patti Hansen gespielt, die lange Jahre als Fotomodell die Titelseiten zahlreicher Zeitschriften beherrschte, ehe sie in dem Bogdanovich-Film „Sie haben alle gelacht“ ihre zweite Karriere als Schauspielerin startete.
Einen Soundtrack gibt’s natürlich auch dazu; „Hard To Hold“ soll schließlich Springfield den lange überfälligen Durchbruch als Popmusiker verschaffen. Und siehe da: „Love Somebody“, seine jüngste Single, hat erstmals auch in den deutschen Charts einen gewaltigen Sprung nach oben getan…
Kinostart: 31. August