Herbert für die Welt


Die seit eineinhalb Jahren vor sich hin köchelnden Gerüchte, daß Herbert Grönemeyer an einer englischsprachigen Platte arbeitet, sind jetzt Vinyl geworden: In Kanada (und nur dort) erschien das Album WHAT’S ALL THIS, eine Kompilation seiner zehn besten Songs der letzten drei Alben. Für Herberts Plattenfirma ein heikles Thema (offizieller Kommentar: „Kein Kommentar“), man sorgt sich vor eventueller Presse-Häme in Deutschland. Grönemeyer selbst sieht sein Auslands-Engagement wesentlich unverkrampfter: „Das ist keine ,englische‘ Platte, es ist ein Album mit meinen Liedern, die ich jetzt mal auf englisch singe. Deutsche Musik hat eine große Kraft bekommen, und ich will wissen, ob die Kraft ausreicht, auch in Übersee die Leute anzusprechen.

Fast zwei Jahre arbeitete der Wahl-Kölner an diesem Projekt, die Texte („Bochum – I call you home, Bochum – you’re in my bones“) hat er zusammen mit Rock-Veteran Peter Hammill „behutsam ins Englische übertragen“. Ähnlich ruhig und überlegt wird im Moment die Werbetrommel in Kanada gerührt – eine vierseitige Promo-Story im Branchenmagazin „Billboard“ (s. Foto), ein paar Test-Gigs und Rundfunk-Interviews in Toronto und Vancouver, eine Kanada-Tour ist für Herbst geplant. Und damit sich englische Zeitungen bei dem exotischen Namen nicht verbiegen, wird die Lautschrift mitgeliefert: Grown-a-my-err.