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HipHop-Recap: Mit Kool Savas, Drake, Sido, Samra und Qveen Herby


Diese Woche: Ein Diss-Track, Oldschool-Beats zum Kopfnicken und eine singende Rapperin.

Drake nimmt es mit der US-Rap-Szene auf. Mit seinem Diss-Track „Push Ups“ richtet er sich jetzt an Kendrick Lamar, Future und Co. Die Rap-Urgesteine Sido und Kool Savas machen gemeinsam mit Samra in ihrem Track „Rap Genius“ klar, wer im Deutschrap das Sagen hat und Qveen Herby zeigt uns mit ihrer neuen EP wie wandelbar HipHop sein kann.

Drake – „Push Ups“

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Nachdem Drake in den vergangenen Wochen von diversen Künstlern wie A$AP Rocky, The Weeknd, Metro Boomin, Future und Kendrick gedisst wurde, meldet er sich nun mit seinem Track „Push Ups“ zu Wort. Der Song wurde am Samstag (19. April) offiziell veröffentlicht, nachdem am 13. April bereits eine Demo-Version geleakt wurde. Drake richtet sich mit „Push Ups“ nicht gegen einen, sondern alle Größen US-Rap-Szene.

Die Line die übersetzt so viel heißt wie „Wie zum Teufel kannst du mit ’ner Herrengröße sieben so einen großen Schritt machen?“ zum Beispiel ist ein plumper Angriff auf Kendrick Lamars Größe von 1,65. Ähnlich substanzlos geht es mit Aussagen wie (zu Deutsch) „Maroon 5 brauchen eine Strophe, du machst sie besser witzig. Dann brauchen wir eine Strophe für die Swifties“, weiter, mit der Drake wohl versucht, Kendrick Lamar als „zu schwach“ für Rap darzustellen. Da Lamar jedoch nicht gerade für besonders sanften Rap, geschweige denn Pop-Sounds bekannt ist, dürfte dieser Diss den Rapper eher kaltlassen.

Kendrick Lamar bricht Drakes Tour-Rekord

Für Metro Boomin hingegen findet er ganz klare Worte. „Metro, halt die Klappe und mach ein paar Beats“, rappt Drake über den Produzenten. Interessant: Obwohl Metro Boomin das Feuer gegen Drake immer wieder angeheizt hat, widmet Drake ihm nur eine Zeile in seinem Diss-Track.

Am Ende richtet er sich dann nochmal gegen alle: Er habe genug gesehen und keine Lust mehr, heißt es von ihm. Gleichzeitig droht er den Rap-Kollegen aber auch – sie sollen aufpassen, denn er wisse noch viel mehr. Nach diesem Multi-Diss-Track ist zu erwarten, dass Drake bald erneut Gegenwind bekommen wird.

Kool Savas feat. Sido und Samra – „Rap Genius“

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Das Trio ist zurück. 2019 haben Kool Savas, Sido und Samra bereits für „High“ auf Sidos Album ICH & KEINE MASKE zusammengearbeitet. Nun standen die Drei für ihren Song „Rap Genius“ gemeinsam im Studio und wieder trifft Sidos und Kool Savas deutscher Old-School-Rap auf Samras erfrischenden New-School-Style.

„Rap Genius“ hieß übrigens bereits ein Mixtape von Savas aus dem Jahr 2015. Fast zehn Jahre später der gemeinsame Song mit Sido und Samra. Womöglich eine Hommage an die Vergangenheit und gleichzeitig ein Statement für die Zukunft? Lines wie: „Heute läuft еs glatt, denn ich ging damals über Stock und Stein“ lassen das zumindest vermuten.

Auf den klassischen Old-School-Kopfknicker-Beat tragen zuerst Samra („Bin der Grund, dass bald der nächste Rapper ausreisen muss“) und dann Sido („Guck mich an, ich bin immer noch wach. Und besser denn je, besser find dich mit ab“) ihre Parts vor.

Sido über Hörprobleme: „Ich verliere gerade mein linkes Ohr“

Jeder Part ist anders, aber sie haben eine Sache gemeinsam – und zwar die Überzeugung, dass sie der Beste im Rap-Game sind. Die Hook unterstreicht das nochmals. Sie bleibt gleich, außer dass der Künstlername ausgetauscht wird. So ist jeder von ihnen einmal „Rap Genius“.

Das Musikvideo rundet das Projekt ab. Finch als Nachrichtensprecher bei Brandenburg Berlin warnt die Bevölkerung vor dem Trio, das angeblich wegen eines Hacker-Angriffs gesucht wird. Samra flüchtet mit seinem Auto und Sido wird in Perleberg von der Polizei gefasst. Der Clip überzeugt durch seine Vielfalt an Szenen, die individuell auf die einzelnen Rapper zugeschnitten sind.

Qveen Herby – STRIPPED (Live from Herby House)

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Die amerikanische Rapperin fährt neue Seiten auf. Vergangenen Freitag veröffentlichte sie vier Songs auf einer EP, die es eigentlich schon gibt – aber ganz anders, denn „Vitamins“, „Sade in the 90s“, „Sugar Daddy“ und „Abracadabra“ sind ursprünglich Rap-Songs, die die Künstlerin für die EP neuinterpretiert. Damit zeigt sie nicht nur wie wandelbar HipHop ist, sondern auch, dass sie nicht nur rappen, sondern auch singen kann.

Die EP überzeugt durch eine gemütliche, intime RnB-Stimmung, die unter anderem von der Live-Gitarre und dem Schlagzeug getragen wird.

In einem YouTube-Video teilte die Rapperin eine Zusammenfassung der EP mit ihren Fans. Dabei spielt sie mit Geschlechterrollen und Klischees: Am Anfang sieht man sie breitbeinig im Hosenanzug sitzend, dann lackiert sie sich die Nägel, macht sich einen Martini und legt sich Tarot-Karten. Im nächsten Moment steht sie dann wieder mit Krawatte und Sakko auf der Bühne.

Qveen Herbys Musik ist geprägt von Spiritualität, Selfcare und Empowerment. In ihrem Song „Sugar Daddy“ schlüpft sie beispielsweise in die Rolle einer Frau, die einem Mann ihre Attraktivität im Tausch für Geld gibt. Was auf den ersten Blick vielleicht sexistisch wirkt, soll tatsächlich ein feministischer Akt sein – denn in der Position des Sugar Babes kann die Frau selbstbestimmt agieren und ihre Bedürfnisse geltend machen, so Qveen Herby

STRIPPED ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie wandelbar Musik ist und dass HipHop, der oftmals eher als hart wahrgenommen wird, genauso weich sein kann. Letztendlich sind es nicht die Texte, die das Genre so rau wirken lassen, sondern die Stimmung, der Beat und das Setting, wie Qveen Herby beweist.