History


Schon als später Teenager war Shane Patrick Lysaght MacGowan, der irisch verwurzelte London-Bub, ein Maskottchen der Punk-Szene, wie Siouxsie Sioux – bei jedem wichtigen Konzert torkelte er durchs Bild, und als die Freundin ihm einmal in der ersten Reihe das Ohr blutig biss, kam er sogar in die Zeitung: „Cannibalism At Clash Gig“. Bald hatte er eine Band namens Nipple Erectors, die sich später in The Nips umbenannte, um es den Medien leichter zu machen. The Pogues war ebenfalls eine Abkürzung – bei der Gründung Ende 1983 hieß die Gruppe Pogue Mahone, gälisch für „Leck mich am Arsch“. Zwischendurch hatte MacGowan den räudigen Flötisten Spider Stacy aufgelesen und die rebellische Kraft der Scheunen-Tanznummern und Arbeiterlieder entdeckt, die er von seinen Eltern kannte. „Dark Streets Of London“ kam im Mai 1984 als erste Single, die schon alles hatte, was an den Pogues speziell war: die bretterspaltende Spiel-Wucht, das unwahrscheinliche Songwriter-Talent von MacGowan, dem Schicksals-Chronisten der Thatcher-Zeit, dem belesenen Melancholiker. Am Gipfel standen die Pogues im Frühjahr ’88, als IF I SHOULD FALL FROM GRACE WITH GOD in Großbritannien auf Chart-Platz 3 und in den USA auf Platz 88 kam. Dann lief es wie bei den Libertines: In den Erfolgsmonaten verschlimmerte sich MacGowans Sauferei, die Band duldete seine Unpässlichkeiten, erst im Herbst 1991 trennte man sich gütlich. Weder MacGowans Solokarriere noch derweitere Weg der Rest-Pogues waren ruhmreich, und nach einer Reunion-Tour im 2001 hat sich die Band Ende 2004 zum zweiten Mal wiedervereinigt.

Discographie: 1984 Roses For Me 1955 Rumm Sodomy & The Lash 1988 If I Should Fall From Grace With God 1989 Peace & Love 1990 Hell’s Ditch 1993 Waiting For Herb 1995 Pogue Mahone alle Pogue Mahone/WSM/Warner