Im kommenden ME: 101 geheime Lieblingsplatten


In der Dezember-Ausgabe widmen wir uns den 101 geheimen Lieblingsplatten – ausgesucht von Musikern wie Tocotronic, Noel Gallagher und Lana Del Rey. Hier stellt ME-Redakteur Oliver Götz das Album "Barely Real" von Codeine vor.

Es gibt Platten, die teilt man mit keinem. Man behält sie für sich und bewahrt sie wie einen Schatz. Niemand soll je von ihnen erfahren, sonst  würden sie nur ihre Magie verlieren.

Für die kommende Musikexpress-Ausgabe (ab Donnerstag, 14.11. im Handel) machen geschmackssichere Musiker mal eine Ausnahme ­– nein, sogar gleich 101 Ausnahmen: Tocotronic, Noel Gallagher, Lana Del Rey, Jarvis Cocker, James Murphy und viele weitere geben uns kostbare Geheimtipps aus ihren Plattenregalen.

Unsere Redakteur Oliver Götz stellt das Album „Barely Real“ von Codeine, erschienen 1992, vor:

Zu keiner Bands sollte die Stilzuschreibung „Slow Core“ so gut passen wie zu diesem Trio aus New York. Das Tempo verschleppt bis in die Zeitlupe, Gitarre und Drums laut und mächtig, aber doch so klar umrissen, dass sowohl Stephen Immerwahrs nüchterne Gesangsstimme, als auch die Stille ihren Platz finden konnten in dieser tief atmenden Musik. Am Ende fehlte dieser EP schließlich nur noch die von David Grubbs (u.a. Gastr del Sol) eingespielte atonale Piano-Miniatur „W.“ als Kontrapunkt, um alles andere, was in den kommenden Jahren an ernstem Innerlichkeitsrock und „Emo“ kommen sollte, überflüssig zu machen. Die reine Lehre.

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