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Wie letzthin angekündigt, diesmal wieder etwas über besonders qualitätvolle P’attenproduktionen. Nach der ersten Euphorie in den beiden vergangenen Jahren über die jeweils gerade aktuelle Masche, bessere Wiedergabegüte zu erzielen, läßt sich inzwischen ein Resümee ziehen: Direkt-Schnitten dürfte kaum eine Zukunftschance gehören, es sei denn, auf dem Gebiet des Jazz, wo man bei gewissen Produktionen von vornherein auf eine Press-Anzahl von 150.000 nicht hinauskommt; dem PCM-(Pulse Code Modulaton) Verfahren, auch Digitaltechnik genannt, wird definitiv die Zukunft gehören, schon jetzt, während bloß digital aufgenommen wird, und erst recht in etwa fünf, oder sieben Jahren, wenn mit Laser etc. auch digital abgetastet werden kann. Doch wer nun denkt, er könne getrost so lange warten, seiht sich getäuscht: Bis endlich das gesamte derzeitige Plattenrepertoire einmal auf Digitaltechnik umgemodelt ist (wobei die Frage auftaucht, ob beispielsweise Police‘ ZEN-YATTA MONDATTA nebenbei auch digital aufgenommen – für später – und bis 1988 aufbewahrt wurde), bis dahin gehen noch etliche Jährchen ins Land.
Bleiben für heutzutage bloß drei relevante Möglichkeiten. Erstens Kunstkopfstereophonie, die sich auch aufs Anhören per Boxen einigermaßen eignet – doch da hörte man in letzter Zeit wenig. Die sogenannten Half-Speed-Technik setzt auf den Tonband-Effekt, wenn man mit höherer Geschwindigkeit aufnimmt (oder umgekehrt die Tonquelle langsamer abspielt): Dann bleibt für die Schallinformationen „mehr Platz“, was eine merkliche Verbesserung, bei Tonband wie bei Half-Speed-Platten, der Klangqualität zur Folge hat.
Wirklich überzeugt hat mich zuletzt jedoch erst die dritte Möglichkeit: Direkte Uberspielung der ursprünglichen Master-Tapes auf die Platte. Ohne die sonst üblichen Zwischengänge der Übertragung des fertigen Studiobandes über mehrere Matrizen bis zur endgültigen Pressung, wird hier das Studioband = Master-Tape direkt in die Rille gebracht. Aui diese Art erhält man ziemlich genau das, was die Musiker auch eingespielt haben: Mit klareren Bässen, transparenteren Höhen und teilweise dem Aha-Eff ekt, daß auf dem Masterband dinge ertönen, die man auf den Normalpressungen nie bemerkt hat. Die amerikanische Firma Mobile Fidelity hat auf diese Art beispielsweise Supertramp’s BREAKFAST IN AMERICA und Bruce Springsteens BORN TO RUN veröffentlicht – demnächst wohl auch bei uns via Phonogram Importdienst.
Vom EMI ASD aber kann man jetzt schon – leider für DM 39,- bis 55, —-die Master-LPs von Pink Floyd’s DARK SIDE OF THE MOON (EMI EMLF-97002) und derBeatles’s ABBEYROAD (EMI EALF-97001) bekommen. Auf allen Stereoanlagen oberhalb, sagen wir: 1500,- DM, eine wahre Erleuchtung. Was z.B. McCartney alles am Baß gespielt hat, blieb bislang in den Normalrillen versteckt…