James Cameron beschimpft „Wonder Woman“ als Rückschritt, Regisseurin Patty Jenkins feuert zurück


Die halbe Welt feiert „Wonder Woman“ als Superheldenfilm der besseren Sorte. Und dafür, dass Gal Gadot nicht als Sexsymbol, sondern als eine komplexere Figur in den Krieg zieht. James Cameron sieht das anders.

James Cameron hat in „Terminator“ und „Titanic“ bewiesen, dass er weibliche Protagonisten schreiben und inszenieren kann, die deutlich komplexer und glaubwürdiger sind als in den meisten Mainstream-Filmen. Und eigentlich hätte man gedacht, dass gerade Cameron Patty Jenkins‘ „Wonder Woman“ mit Gal Gadot dafür respektiert, eine weibliche Superheldin mit deutlich mehr Tiefgang (als zum Beispiel Scarlett Johansson in den Marvel-Filmen) inszeniert zu haben.

James Cameron

In einem Interview mit dem britischen „Guardian“ ließ sich Cameron aber über ein Hollywood aus, das sich nach dem Erfolg von „Wonder Woman“ nun auf die Schulter klopfen würde. „Sie ist eine objektivierte Ikone. Es ist das männliche Hollywood, das einfach wieder nur dasselbe alte Ding macht. Ich sage nicht, dass mir der Film nicht gefallen hat, aber für mich ist es ein Schritt zurück“, sagt Cameron, der aktuell in Neuseeland an seinen „Avatar“-Fortsetzungen arbeitet.

„Wonder Woman“ gilt als der beste Film der aktuellen DC-Verfilmungen, noch nie durfte eine Regisseurin so viel Geld in die Hand nehmen um einen Blockbuster zu drehen. Außerdem brach der Film Umsatzrekorde in Bezug auf Filme mit weiblicher Regie und weiblicher Titelrolle. James Cameron stört sich nicht an dem Erfolg des Films, sondern eher an der Figur. Er erklärt in dem Interview, warum er Sarah Connor, seine Figur aus „Terminator“, fortschrittlicher findet: „Sarah Connor war keine Schönheitsikone. Sie war stark, sie hatte Probleme, sie war eine schreckliche Mutter und sie hat sich den Respekt der Zuschauer durch Mut verdient.“

Patty Jenkins, die Gal Gadot für Warner Bros inszeniert hat, antwortete James Cameron via Twitter. James Cameron könnte ihrer Meinung nach nicht wissen, wofür „Wonder Woman“ steht, dies können nur Frauen. Jenkins findet die Vorstellung falsch, dass Frauen immer nur als „hard, tough und troubled“ dargestellt werden müssen, um als komplex oder fortschrittlich zu gelten. Ihr komplettes Statement könnt Ihr hier nachlesen:

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