Jamie Lidell


Früher waren es oft die ersten Alben einer Band oder eines Künstlers, die ohne Titel auskommen mussten: Das Debüt heißt wie der/die Musiker – das ist Botschaft genug. Der Soul-Hase Jamie Lidell hingegen hat bis zum sechsten Album gewartet, das nun den Titel Jamie Lidell trägt. Er kann dies auch gut begründen: Die neue Platte bedeute einen Neubeginn für ihn und sei zudem das persönlichste Werk seiner Karriere. „Lidell ist tot – lang lebe Lidell!“, ließ er in einem Interview verlauten. Die Platte, wieder auf dem Traditionslabel Warp veröffentlicht, vereint den technischen Aspekt der elektronischen Musik und das Handwerk des klassischen, vor allem von Soul beeinflussten Songwritings.

Das Ergebnis ist tanzbarer Elektro-Funk, der dank Lidells Stimme ordentlich menschelt, statt kühl und mechanisch zu klingen. Für die Produktion des Albums war ein Tapetenwechsel nötig. Er schnappte sich seine Frau und all seine Maschinen, über die er zu Hause in New York immer stolperte, und zog nach Nashville, wo er sich den lang gehegten Traum vom eigenen Studio erfüllte und endlich in Ruhe und konzentriert arbeiten kann.

Für die Live-Umsetzung plant Lidell ebenfalls Großes. Im Frühling 2013 steht eine Tour an, für die er zwei Monate lang quer durch Europa und Nordamerika reisen wird. Zuletzt trat er oft als DJ auf, wie zum Beispiel beim Sonar-Festival in Barcelona. Nun darf er dem Publikum endlich wieder seine eigenen Stücke präsentieren. Und vor allem: singen! Man darf auf die Umsetzung gespannt sein. Deutschland ist auf dem Tourplan gleich viermal vermerkt. In Köln, Hamburg, Berlin und München kann jeder seinen Eindruck von Jamie Lidell 2.0 gewinnen.

16.03. Köln, Bürgerhaus Stollwerk

19.03. Hamburg, Grünspan

20.03. Berlin, Kesselhaus

21.03. München, Ampere

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