Jefferson Airplane heben mit Grace Slick als neuer Sängerin erstmals ab
Ihre erste Platte ist noch nicht mal veröffentlicht-schon sind sie ihre Sängerin los. Ein knappes Jahr zuvor, im Dezember 1965, hat die Hippietruppe aus San Francisco, die als erste Band der Bay Area einen Major-Plattenvertrag bekommen hatte, einige Songs eingespielt. Doch das LP-Debüt „Jefferson Airplane Takes Off“ erscheint erst im November’66. Und mit dem Abheben ist’s bislang trotz umjubelter Gigs in den Frisco-Clubs auch nichts. Denn Airplane-Sängerin Signe Toly Anderson (25) ist schwanger, steht kurz vor der Geburt ihres Kindes und steigt aus. Ihre letzte Performance mit der Gruppe geht am 15. Oktober in Bill Grahams „Fillmore Auditorium“ über die Bühne. Doch schon einen Tag später ist Ersatz an Bord: Grace Slick (27), Frontfrau der befreundeten Band The Great Society, übernimmt das Mikrophon und bringt zwei Songs mit, die nur wenig später zu Welthits werden sollen: „White Rabbit“ und „Somebody To Love“, ersteres aus Graces Feder, letzteres geschrieben von ihrem Schwager Darby Slick. Als „Takes Off“ endlich in den Läden steht, repräsentiert das Album mit seinem braven, vorsichtig elektrifizierten Folk,getragen voh Andersons lieblichem Sopran, längst nicht mehr den aktuellen Airplane-Sound. Der ist inzwischen härter, vertrackter,eigenständiger. Slicks‘ eisige Altstimme kontrastiert perfekt Marty Balin als zweiten Leadsänger sowie Paul Kantners Rockshouting. Die Rhythmusgruppe mit Spencer Dryden und Jack Casady steht wie eine Eins, und Jorma Kaukonen setzt mit seiner Gitarre schneidende Bluesakzente. Das Fluggerät ist endlich auf Karriere-Kurs.