k.d. lang: Spiel mit Emotionen


LONDON. Der erste Auftritt der „geläuterten“ k.d. lang kann getrost schon jetzt auf die Liste der besten Gigs des Jahres gesetzt werden. Letztes Mal kredenzte sie noch eine schlaue Abart von C&W und nahm

Hat dl* Hasan an: d.d. laag dabei die Klischees des Genres auf den Arm, um ihnen dennoch ein paar satte Emotionstropfen abzugewinnen. Clever sind ihre Songs noch immer, inzwischen aber auch verletzlich, offen, ehrlich.

Zur Band gehört neben Co-Komponist, Gitarrist und Geiger Ben Mink (vorgestellt als „mein Katalysator, meine Nemesis“) auch Piano, Akkordeon, Steel-Guitar, Baß, Vibraphon, Mandoline, Perkussion und allerhand Geräusche unidentifizierbarer Herkunft. Auf und hinter Podesten ist die Band vor einen mal blutroten, mal kitschiggründen Vorhang drapiert, der dem Geschehen einen Touch „Twin Peaks“ verleiht. Davor „spielt“ k.d. in schwarz/goldenem Tuxedo sowohl die Liebesgöttin selber als auch deren Opfer und Beschenkte. Das häufige Quietschen aus dem Publikum ist Zeugnis, daß ihr die Rolle gut gelingt. „Yes, dear“, seufzt k.d. zur Antwort auf einen besonders desperaten Schrei des Lechzens: „Ich versiehe dich eut. Und es ist ok …“

Übrigens stammen selbige Schreie zu gutem Teil von Damen, die sich zu ebensolchen hingezogen fühlen. Auch das ein amüsanter Teil der Show: Ihr Spiel mit der Androgynität treibt k.d. so fein auf die Spitze, daß sie todernst ankündigen kann, nach soviel Pressespekulation komme sie nun nicht mehr umhin, es zuzugeben (lautes Quietschen im Saal): Ja, ich bin ein Fan von Trim Lopez …“