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„King Arthur“: Die schlechteste „Game of Thrones“-Folge des Jahres


Guy Ritchie zerlegt die Artus-Sage, kann sie danach aber zu keiner sinnvollen Neuerzählung zusammensetzen. Effekte sollen versuchen, diese Einfallslosigkeit zu vertuschen.

Guy Ritchie war mal für einige Jahre die coolste Sau im britischen Film, doch das ist solange her, dass wir seine Hits an dieser Stelle nicht einmal mehr nennen sollten. Denn mittlerweile hat er sich vom Schreiben vertrackter, liebevoller Geschichten verabschiedet. Und konzentriert sich darauf, bekannte Stoffe mit Neuinterpretationen zu verwässern, nach denen schlichtweg kein Hahn mehr kräht. Seine jüngsten Opfer: „Sherlock Holmes“, „Codename U.N.C.L.E“ und bald „Aladdin“, den er für Disney dreht.

Die großen Studios, denen der ehemals Indie-Filmer seinen visuellen Stil zur Franchise-Bildung hinterherwirft, werden die Filme dank Marketing-Millionen trotz Mangel an narrativer Finesse schon an den Mann bringen, da konnte sich Ritchie zuletzt ziemlich sicher zu sein. Bei „King Arthur: Legend of the Sword“ könnte dieses Prinzip aber erstmals in die Hose gehen: Hier passt wirklich überhaupt nichts zusammen.

Falscher Aufbau für einen Action-Film

Ritchie nimmt die Artus-Sage und versucht sie mit einer Coolness zu überziehen, die diese überhaupt nicht nötig hat. Excalibur, Merlin, Mordred und der berühmte Stein haben die Jahrhunderte auch ohne die Jump Cuts, Videospiel-artigen Kampfszenen und gigantischen Elefanten überlebt, die Ritchie der Geschichte nun hinzufügt.

Irre, aber eindrucksvoll: Riesige Elefanten eröffnen den Film.

Obwohl die Elefanten, so deplatziert sie sind, zumindest für einen wuchtigen Prolog sorgen. In dem greift nämlich der Magier Mordred Camelot an. Mit Feuerbällen, einer Armee und eben jenen Tieren, die hier so groß sind wie ein mittelalterliches Schloss. König Uther (Eric Bana) erledigt die Angreifer mit dem magischen Schwert Excalibur, wird danach allerdings vom sinistren Vortigern (Jude Law) verraten. Der König stirbt, sein Sohn Arthur wird zum Waisenkind.

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Noch bevor der Schriftzug des Films zu sehen ist, hat Guy Ritchie sein gesamtes Repertoire an wilden Kamerafahrten, heroischen Figuren und Effekten aufgetischt. Die restlichen zwei Stunden halten dann leider keinerlei Überraschungen in der Inszenierung bereit, ein Actionfilm sollte sich im besten Fall steigern, bei „King Arthur“ verhält es sich gegensätzlich.

Der Film ist vorbei, bevor er überhaupt beginnt

Über die Handlung greift Ritchie ebenfalls nicht an. Die klassische Sage wird schon im Prolog dadurch dekonstruiert, dass Mordred älter ist als Arthur. In den Vorlagen ist er entweder Sohn oder Neffe, der Film macht also direkt zu Beginn klar, dass die althergebrachte Geschichte nicht nur leicht abgewandelt wird. Was dann folgt, hat man dennoch schon viel zu oft gesehen. Arthur (Charlie Hunnam) wächst in einem Bordell auf, ist trotz toter Eltern zu einem besonders tollen Hecht herangewachsen und muss irgendwann losziehen, um den von Jude Law zumindest besonders hassenswert gespielten König zu töten.

„Game of Thrones“-Nebendarsteller helfen ihm dabei und erinnern die Zuschauer daran, dass man für bessere Fantasy-Action heutzutage keinen 100-Millionen-Dollar-Film mehr sehen muss. Und erst recht keinen von Guy Ritchie, dessen visuelle Trickkiste bereits nach der Hälfte der Laufzeit für Kopfschmerzen sorgt. Wenn dann im großen Finale noch eine gigantische Schlange auftaucht und den Tag rettet, kann man seinen Frust immerhin weglachen.

Bekannt aus „Game of Thrones“: Aidan Gillen

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Courtesy of Warner Bros. Picture
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