Krypto-Betrug: Soulja Boy, Lil Yachty und Lindsay Lohan müssen sich wegen illegaler Werbung verantworten
Weil sie nicht offengelegt haben, dass sie bezahlt wurden, um Werbung für eine Krypto-Währung zu machen, wurden einige Prominente, unter ihnen Lindsay Lohan, Lil Yachty und Soulja Boy von der US-amerikanischen Finanzaufsicht belangt. Hitnergrund sind illegale Geschäftspraktiken eines Krypto-Investors.
Der Krypto-Unternehmer und Investor Justin Sun wurde am vergangenen Mittwoch (22. März) von der US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Comission) wegen Betrugs angeklagt. Parallel dazu wurde acht Prominenten vorgeworfen, seine Produkte illegal beworben zu haben. Unter ihnen sind die Musiker Akon, Soulja Boy, Ne-Yo, Lil Yachty und Austin Mahone, außerdem der YouTuber Jake Paul, Lindsay Lohan und die Pornodarstellerin Kendra Lust. Sie alle sollen bezahlte Werbung für die von Sun verwaltete Währung „Tronix“ gemacht haben, ohne offenzulegen, dass sie dafür entlohnt wurden. Bis auf Soulja Boy und Mahone haben alle Beteiligten bereits eine Entschädigungszahlung von 400.000 Dollar geleistet und ihre Honorare abgestoßen. Derart werden sie wohl um ein Gerichtsverfahren herumkommen.
Sun derweil hielt die Vergütung dieser Werbemaßnahmen ebenfalls geheim, Er soll außerdem seit 2017 durch illegale Scheintransaktionen den Kurs der Währung und das Geschäftsvolumen für den Handel mit anderen seiner Blockchain-basierten Produkte manipuliert haben. Durch diese Praxis habe er bis zu 31 Millionen Dollar Umsatz generieren können.
Der Krypto-Hype
Für einige der Beteiligten dürfte die Situation einen Déjà-vu-Faktor haben. Soulja Boy teilte im Januar 2022 einen Tweet, in dem er eine andere virtuelle Währung bewarb. Beim Kopieren des Werbeinhalts vergaß er jedoch, den Abschnitt zu entfernen, der sein Honorar im Falle einer gewissen Wertsteigerung offenlegte. Zusätzlich haben er, Lil Yachty und Jake Paul schon einmal gleichzeitig für das selbe Unternehmen Werbung gemacht. Auch die Geschäftspraktiken bei „SafeMoon“ entpuppten sich jedoch als nicht ganz legal.
Dass der Blockchain-Hype vor Musiker*innen nicht Halt gemacht hat, ist bekannt. So kündigte Snoop Dogg zuletzt an, das von ihm gekaufte Label „Death Row Records“ in eine NFT-Schmiede umbauen zu wollen. Akon hat in den Plänen für sein Städtebauprojekt im Senegal, „Akon City“, sogar eine eigene Kryptowährung für den Kommerz innerhalb der Zukunftsmetropole vorgesehen.
Viele der Währungen, die nach dem Erfolg von Bitcoin entstanden sind, haben sich als deutlich weniger erfolgreich oder anfällig für Marktmanipulationen erwiesen. Auch Investments in Blockchain-basierte Produkte sind bisher noch keine bombensicheren Anlagen geworden. Erst im November letzten Jahres musste einer der größten Krypto-Handelsplätze der Welt, die Währungsbörse FTX von Investmentbanker Sam Bankman-Fried Insolvenz anmelden, was den Markt in einigen Aufruhr versetzte.