Kurz & Live


Institute Berlin, Kalkscheune

Promi bleibt Promi. da spielt es keine Rolle, daß Gavin Rossdale in den letzten vier Jahren mehr Schlagzeilen als Lover/Ehemann von Pop-Barbie Gwen Stefani machte denn als Musiker. Folglich wird das Konzert seiner – nach der stillen Auflösung von Bush 2002 – neuen Combo Institute vom Radio übertragen, sind scharenweise Journalisten und Fotografen vor Ort. Schon nach wenigen Songs des Londoners und seiner New Yorker Kollegen wird klar: Rossdales neue Band klingt wie die alte. Schwerer Alternative Rock wälzt sich aus den schwarzen Boxentürmen, vielleicht ein wenig eckiger als das Bush-Material. Mit Ausnahme des mitreißenden „Buliet-Proof Skin“ und des verträumten „Save The Robots“ gleichen sich die Nummern wie ein Ei dem anderen: Mächtige Neo-Grunge-Brecher, die sich auftürmen wie Wellen im Meer und dann spurlos im Sand verlaufen. Die jungen Girlies in den bauchfreien Tops vor der Bühne bejubeln sie dennoch. Ihr Geschrei wird noch lauter als Institute zum Ende vier Bush-Oldies anstimmen, darunter das süffige „Machinehead“ und das melancholische „Glycerine“. Auch diese Geste macht klar: Ein Neuanfang ist diese Band für Gavin Rossdale keinesfalls, eher die Fortsetzung eines vertrauten Wegs.

Chikinki München, Orangehouse

Sänger Rupert Browne siehl aus wie ein Mix aus Adam Green und dem jungen Bob Geldof – und damit sieht er erstmal gut aus. Auch sonst haben Chikinki einiges zu bieten, was einen Abend bzw. eine knappe Stunde mit ihnen angenehm kurzweilig machen kann. Zwei Keyboarder llinks Typ Spacemen 3; rechts Typ nickelbebrillter Student, zwischen zwei Haschkeks-Orgien sich angestrengt wild gebärdend mit den Fingern an den Quietschetasten und alles vibrierend machenden Brummreglern z. B., die viel mehr toben als der Gitarrist, der doch eigentlich erst den Rock’n’Roll in diese Musik bringt. Mit Riffs, die diesen Namen noch verdient haben. Sie können spielen, sie können singen, sie sind bestimmt kein One-Hit-Wonder (wo doch jetzt schon die Leute über „Like It Or Leave It“ und „Assassinator 13“ gleichermaßen jubeln) – und doch würden das und ihr sexy Sound noch nicht ganz genügen. Von Chikinki wollen wir einfach … äh, ja eben noch mehr Hits!