Kurz & Live


Johnossi München, Kleine Elserhalle

Eine Gitarre, ein Schlagzeug, kaum Chartserfolge, lauwarme Rezis- und dann die Halle zum Bersten voll und preshow-screaming wie bei Oasis. Was ist da eigentlich los? Heute erklären sie es: John und Ossi machen schlicht gute, insbesondere druck-und wirkungsvolle Musik. Die Leute müssen das nicht erst lernen, stehen ab dem Riffbiest „Party With My Pain“ in der Luft, verbleiben dort während all der erstaunlich vielen Hits und landen erst nach dem brachialen Nirvana-Cover „Breed“ wieder. Man hat verstanden.

Prinzhorn Dance School München, Registratur

Bass, Drums, Gitarre – mehr brauchten Tobin Prinz und Suzi Horn nicht, um mit minimalistischem Post-Punk in Bann zu ziehen. Keine Note zu viel, jeder Beat ein Schlag in die Magengrube. Vom ersten Ton an überzeugte das Duo, das sich live durch einen Drummer verstärkt, durch pure Energie. Was über die Länge ihres Debüts auf DFA teilweise anstrengt, kommt live so kraftvoll und unverbraucht, dass es wirklich eine Schande ist, das sich nur wenige Zuschauer hierher verirrt haben.

Ween Köln, Live Music Hall

Dieter Bohlen hat ja immer Recht. In Dieters Welt gibt es kein Ween. Die Typen sehen scheiße aus, singen schräg und können nicht mal tanzen. Zum Glück gibt es neben Dieters großer Welt noch eine kleine, ohne Werbepausen. Die ist etwa so groß wie die Live Music Hall. Hier währen Konzerte noch zweieinhalb Stunden, und auch danach wollen die „Zugabe“-Rufe nicht enden. Unvorstellbar in Dieters Welt.