Kurz & Live
The Waterboys Hamburg, Markthalle. Es könnte 1988 sein: Die Fans der Waterboys sind dieselben Leute wie damals. Auch Mike Scott gibt sich nahezu unverändert, optisch IStreifenhose und Bobtail-Frisur aus Fisherman’s Blues-Zeiten! wie musikalisch. Auch die afro-britische Rhytmusgruppe bringt da soundmäßig wenig Veränderung. Homogen fügen sich Songs vom neuen Album universal hall in den Reigen von“.Medicine Bow“ bis „The Whole Of The Moon“. Der nächste Auftritt in der Hansestadt dürfte gesichert sein, da wohl jeder der begeisterten Späthippies/Ökos wiederkommen wird. Vielleicht bringen dann die ersten ihre Kids mit. Das dürfte der einzige Weg sein, frisches Blut in die Waterboys-Fanschar zu injizieren, oliver kube Frank Black & The Catholics München, Muffathalle. Sie waren noch nie bei einem Frank-Black-Konzert? Sollten Sie mal hin. Die Songs sind toll, der Rock breit, kann man sich ja vorstellen. Was man sich garantiert nicht vorstellen kann, was man mal gesehen haben muss, ist Rieh Gilbert. Black muss ein kleines Ego haben, einen wie Rieh Gilbert in seine Band zu lassen. Gilbert ist ein Schlaks, der mit schwarzem Westernhemd, blondem Haar zur schwarzen Hornbrille und versteinerter Mine aussieht wie eine Mischung aus Vegas-Spieler, Warhol und Dirty Harry. Erspielt Pedalsteel, Keyboard, vor allem aber Gitarre, aus der er unter grandios überdrehtem supercool-linkischem Posing die eckigsten Soli schüttelt. Der Mann ist abendfüllend, man sieht quasi parallel zwei Konzerte. Und das sollte es doch mal wert sein.