„Lächerlicher Versuch“: Morrissey nimmt Kevin Spacey und Harvey Weinstein erneut in Schutz


In einem neuen Interview mit „The Sunday Times“ äußert er sich auch zu seinen Aussagen, er würde US-Präsident „auf Knopfdruck“ töten, wenn er könne.

Morrissey hat sich erneut zum Hollywood-Sexskandal geäußert und die Beschuldigten Kevin Spacey und Harvey Weinstein einmal mehr in Schutz genommen.

In einem neuen Interview mit „The Sunday Times“ sagte der Ex-Smiths-Sänger, angesprochen auf seine kontroversen Aussagen in einem Gespräch mit Spiegel Online, folgendes: „Sobald es um sexuelle Belästigung geht, solltest du vorsichtig sein, denn oftmals ist dieser Vorwurf nichts mehr als ein lächerlicher Versuch sich selbst zu promoten“.

Bei diesen Worten Morrisseys sollte es nicht bleiben: „Ich bin mir sicher, dass es (sexuelle Belästigung, Anm.) schrecklich ist, aber wir dürfen das Gleichgewicht nicht verlieren. Du stimmst mir nicht zu? Ich wurde nunmal auch noch nie sexuell belästigt, muss ich dazu sagen.“ Besonders diese Aussage verwundert, warf der Musiker im Juli 2015 einem Sicherheitsbeamten des Flughafen San Francisco vor, ihn „sexuell begrapscht“ zu haben. Unklar, wie es da während des Interviews mit der britischen Sonntagszeitung zu dieser plötzlichen Amnesie Morrisseys kommen konnte.

Auch auf den viel zitierten Satz, er würde Donald Trump „auf Knopfdruck“ töten, wenn er könne, wurde der 58-Jährige von „The Sunday Times“ angesprochen. Morrissey stellte darauf klar, dass es aus seiner Sicht „keine Rettung, keine Hilfe“ für den US-Präsidenten gebe. „Er ist wie ein Zweijähriger, der ständig nach etwas greift, es dann kaputt macht und dann zur Zerstörung der nächsten Sache übergeht“, urteilte er.

Zum Schluss kritisierte Morrissey den zeitgenössischen Journalismus und erklärte, warum er so selten Interviews gebe: „Es ist wirklich schwierig, sich mit jemandem hinzusetzen und dann einfach deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. In einer Demokratie sollte es möglich sein, seine Meinung zu allem äußern zu können. Wir müssen debattieren, aber das passiert heutzutage nicht mehr. Die Meinungsfreiheit ist tot. Geht es dem modernen Journalismus nicht nur darum Menschen bloßzustellen?“

Ob wir Morrissey in unserer Rezension zu seinem neuen Album LOW IN HIGH-SCHOOL auch bloßgestellt haben, könnt Ihr hier nachlesen: