Lizzo: Anwalt prüft weitere Beschwerden gegen die Sängerin
Im Missbrauchsskandal um Sängerin Lizzo haben sechs weitere Betroffene Beschwerden eingereicht.
Am vergangenen Mittwoch (2. August) wurde bekannt, dass drei Tänzerinnen Klage gegen Lizzo eingereicht haben. Drei ihrer ehemaligen Mitarbeiterinnen verklagen die Sängerin wegen Mobbing, Diskriminierung und sexuellen Missbrauchs. Lizzo soll die drei Frauen nicht nur öffentlich gedemütigt, sondern diese zu sexuellen Handlungen an einer Stripperin gezwungen haben.
Nun teilte der Anwalt der Tänzerinnen, Ron Zambrano, mit, er habe Anfragen mit ähnlichen Vorwürfen von mindestens sechs weiteren Personen erhalten. Diese Behauptungen würden nun geprüft. Es gehe unter anderem um ein sexualisiertes Arbeitsumfeld und ausstehende Bezahlung, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur.
Die sechs weiteren Beschwerden gegen die Sängerin stammen zum einen von Leuten, die mit ihr auf Tournee waren. Zum anderen gingen diese von Darstellerinnen aus, die in ihrer Reality-Show „Lizzo’s Watch Out for the Big Grrrls“ mitgewirkt haben. Der in Los Angeles ansässige Anwalt für Arbeitsrecht sagte gegenüber NBC News, die neuen Vorwürfe beträfen ein „sexuell aufgeladenes Umfeld“. Auch die Nichtbezahlung von Mitarbeiter:innen wird der Sängerin vorgeworfen.
Zahlreiche Vorwürfe gegen Lizzo
Letzte Woche wurde Lizzo wegen sexueller Belästigung, Schaffung eines feindlichen Arbeitsumfelds und Gewichtsbeschämung angeklagt. Dies wurde am Dienstag, den 2. August, medial bekanntgegeben.
Die drei ehemaligen Tänzerinnen Arianna Davis, Noelle Rodriguez und Crystal Williams behaupteten, dass sie während einer Party in einem Amsterdamer Strip-Club zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden. Des Weiteren steht der Vorwurf des „Weight-Shamings“ im Raum, der eine Tänzerin mit einer Essstörung betrifft.
Eine andere Tänzerin behauptete, Lizzos Dance Captain, Shirlene Quigley, habe sich über Angestellte lustig gemacht. Sie stellte diese bloß, da sie vorehelichen Sex hatten. Dabei tauschte sie unzüchtige sexuelle Fantasien aus, simulierte Oralsex und diskutierte über die Jungfräulichkeit eines Tourmitglieds.
Zambrano sagte, die Klägerinnen glaubten, dass Lizzo von den Beschwerden gegen Quigley wusste. Er sagte gegenüber NBC, dass einige der neuen Behauptungen zwar verfolgbar sein könnten, „aber es ist zu früh, um das zu sagen“. Lizzo gab keinen Kommentar ab. Ihr Anwalt Marty Singer bezeichnete die Klage als „fadenscheinig“.
Lizzos Reaktion auf die Vorwürfe
Lizzo streitet derweil jegliche Vorwürfe gegen sie ab. „Normalerweise antworte ich nicht auf falsche Vorwürfe, aber diese sind genauso unglaublich, wie sie klingen, und zu empörend, um nicht darauf zu reagieren“, schrieb Lizzo am vergangenen Donnerstag (3. August) bei Instagram. „Diese aufgebauschten Geschichten kommen von früheren Angestellten, die schon öffentlich zugegeben haben, dass ihnen gesagt wurde, dass ihr Verhalten unangemessen und unprofessionell war.“ Nichts nehme sie ernster als den Respekt für Frauen, schrieb Lizzo weiter. Die Vorwürfe hätten sie verletzt.