Madonna: Zusatzshow zur Unterstützung der LGBTQ+-Community


Madonna möchte ein Zeichen gegen die in den USA ansteigende staatliche Diskriminierung der LGBTQ+-Community setzen. Dafür kündigt sie eine Zusatzshow an. Ihre Gewinne sollen gespendet werden.

Am Montag (27. März) hat Madonna verkündet, ihre kommende „Celebration“-Tour in den USA um acht Konzerte zu erweitern, darunter eines am 22. Dezember in Nashville im Bundesstaat Tennessee. Dieses Datum hat die 64-Jährige im dazugehörigen Instagram-Post besonders hervorgehoben. Grund dafür ist, dass die dortige Regierung Anfang März ein Gesetz erlassen hat, das die „öffentliche“ Aufführung von Drag-Performances verbietet. Außerdem untersagt es geschlechtsanpassende Behandlungen bei Minderjährigen.

Aus Protest gegen diesen speziellen Eingriff und den größeren Trend, in den er sich einreiht, schrieb die Sängerin:

„Die Unterdrückung der LGBTQ+ ist nicht nur inakzeptabel und unmenschlich; sie erschafft eine unsichere Atmosphäre; sie macht Amerika zu einem gefährlichen Ort für unsere verletzlichsten Bürger*innen, speziell nicht-weiße Trans-Frauen. Außerdem sind diese Gesetze zum sogenannten Schutz von Kindern unbegründet und erbärmlich. Jeder mit einem halben Gehirn weiß, dass er sich nicht mit Drag Queens anlegen sollte. Bob und Ich werden euch von der Bühne in Nashville aus sehen und dort die Schönheit der queeren Community feiern.“

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„Bob“ meint Bob the Drag Queen, eine Performerin, die Madonna als Support-Act während der ganzen „Celebration“-Tour und offenbar auch für diesen Bonus-Termin begleiten wird. Sie gewann 2016 die achte Staffel der bekannten und einflussreichen Drag-Fernsehshow „RuPaul’s Drag Race“.

Die Gewinne der Show sollen an örtliche Organisationen gespendet werden, die Mitglieder der LGBTQ+-Community unterstützen.

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Madonna reiht sich in eine Tradition der Kritik an derlei Gesetzen ein, die auf ihre meist vage Formulierung zielt. Die Unsicherheiten, die sie erschaffen, resultieren daraus, dass Beobachter*innen im Falle Tennesses zum Beispiel fürchten, eine weite Auslegung der Regelung könne zur staatlichen Vollstreckung einer restriktiven Kleiderordnung im öffentlichen Raum führen. Zu verbieten, dass Minderjährige geschlechtsanpassende Behandlungen erhalten, nimmt außerdem jenen, bei denen Geschlechteridentitätsstörungen diagnostiziert sind und die unter diesen täglich leiden, einen erprobten Weg damit umzugehen.

Ein Amoklauf in Nashville

Ihre Solidaritätsbekundung kommt indes zu einem schlechten Zeitpunkt. Kurz nachdem Madonna die Ankündigung postete, ereignete sich in Nashville ein Amoklauf an einer christlichen Grundschule. Eine 28-jährige Person mit dem Namen Audrey Hale hat dort am Montag (27.März) insgesamt sechs Menschen erschossen. Über Hale ist bekannt, mit weiblich gelesenem biologischem Geschlecht geboren worden zu sein und seit einiger Zeit männliche Pronomen zu benutzen. Eine Theorie zum Motiv hat die Polizei (Stand 28. März, 12:06 Uhr) noch nicht geteilt. In den sozialen Medien haben sich derweil eine Reihe Personen formiert, die sein Handeln exemplarisch als das eines Trans-Mannes begreifen wollen. Sie werfen zudem Madonna vor, mit ihrer Ankündigung Gewalt zu unterstützen. Die Sängerin hat sich noch nicht dazu geäußert.

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Die „Celebration“-Tour beginnt am 15. Juli und führt die „Queen of Pop“ für vier Konzerte auch nach Deutschland.