Marc Bolan
Für Marc Bolan, den kosmischen Tänzer und elektrischen Krieger, den Sänger, Gitarristen und Songwriter von T. Rex, bedeutet Musik „“die Möglichkeit, Phantasien zu realisieren, ohne Jemandem weh zu tun“. Diese Möglichkeit hat er vornehmlich auf seinen ersten vier LP’s genutzt. „“My People Were Fair“, „“Prophets, „Seers And Sages“, „Unicorn“ und „“A Beard Of Stars“ reproduzieren Marc’s Träume und Einflüsse: Seine Träume von Feen, Elfen und Zwergen und seine Einflüsse, die aus der Zeit stammen, in der er mit einem französischen Magier zu- sammenlebte. Auf diesen Platten besang er eine Scheinwelt; märchenhaft und irreal und nur für ihn selbst existent. Marc Bolan, von der englischen Presse als „“National-Elfe“ betitelt, glaubt an die Dinge, über die er singt und schreibt: „“Ich glaube auch an Reincarnation und ich kann mich sogar an Begebenheiten aus meinen früheren Leben erinnern. Ich bin sicher, dass ich irgendwann einmal ein keltischer Barde war, denn nur so lassen sich meine dichterischen Fähigkeiten erklären“.
Obwohl Marc Bolan behauptet, seine Ansicht, was diese Dinge betrifft, habe sich nicht verändert, scheint seine Vorstellungskraft doch nachgelassen zu haben. Seit seinem „“Hot Love“-Erfolg ist er auf weniger ausgefallene Texte und Melodien umgestiegen und das hat sich bezahlt gemacht. Heute hat er so viele Fans, wie kaum einer seiner Kollegen, allerdings musste er sich damit abfinden, beinahe ebenso viele Gegner zu haben. Obwohl ihm das selbst unbegreiflich ist: „“Was meine Musik betrifft habe ich nie etwas gemacht, an dass ich nicht ehrlich geglaubt habe und deshalbd finde ich nicht, dass Ich mir meinen Fans gegenüber etwas zuschulden kommen lassen habe. Selbst mein Aussehen ist beinahe genauso, wie früher. Mein Haar ist etwas länger und ich sehe etwas wilder aus, ansonsten gibt es kaum einen Unterschied. Ich verstehe wirklich nicht, warum all die originellen Tyrannosaurus Rex-Fans so verletzt sind“.
Was immer diese Leute dachten, Tatsache ist, dass Marc Bolan heute erfolgreicher ist, denn je. In England bezeichnete man T. Rex als „die Gruppe, auf „die wir seit den Beatles gewartet haben“. Tatsächlich hat ihre Popularität Begleiterscheinungen, die sehr an die Ära der Beatlemania erinnern. T. Rex-Fans verwandeln Säle in Hexenkessel, lassen Saaleigentümer um ihr Inventar bangen, legen den Verkehr lahm, wenn ihre Idole aus dem Auto steigen. Marc Bolan lässt Veranstalter erblassen, wenn er seine Gagenforderung nennt. Völlig grundlos übrigens. Denn die Kasse stimmt immer.