Marc Cohn
Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser leben läßt sich’s ohne ihr, weiß schon der Volksmund zu berichten. Bescheiden, um nicht zu sagen spärlich ist denn auch der öffentliche Habitus des Sängers & Songwrilers vom Kaliber eines Marc Cohn. Der Amerikaner mit dem Charisma des unaufdringlichen Charmeurs haßt große Gesten und verbole Heißluft und beschränkt sich in seiner Juroren-Funktion lieber auf musikalische Fakten und fachkundige Kommentare. Eher reserviert und aufs Wesentliche bedacht, slellt er die Kandidaten auf die Probe und urteilt kritisch:
Steve Forbert: .Steve hat seine stärksten Momente in den eher sparsam instrumentierten Songs, wo seiner Stimme und Gitarre genügend Raum zum Atmen bleiben. Namentlich ,When The Sun Shines‘ und ,You Cannot Win ‚Em AH‘ sind Beispiele schlichter Eleganz und Schönheit. Nur die die etwas temporeicheren Nummern stören den Gesamteindruck. Andernfalls wäre ihm mit diesem Album ein Klassiker gelungen.“ (4) The Sugarcubes: .Nicht unbedingt meine Musik. Diese Scheibe käme mir wohl nicht auf meinen Plottenleller. Trotzdem hat die Band was, das mich leicht irritiert. Vielleicht liegt“s ja auch nur on dem gleichermaßen soliden wie kreativen Spiel ihres Drummers, das mich am Ende zumindest positiver stimmt.‘ (3) Cowboy Junkies: .Wer diese LP zum allerersten Mol hört, käme nie ouf die Idee, Derartiges schon einmal wahrgenommen zu haben. Die Band ist gerade in punkto Sound enorm expandiert und speziell Margo Timmins‘ Stimme war nie zuvor so ausdrucksstark wie etwa in dem Song .Oregon Hill‘, der von höchster Originalität ist.‘ (5) Ofra Haza: ,Nett produziert und musikalisch durchaus annehmbar, zumindest in ein oder zwei Songs, doch der Rest bleibt ohne jeden Belang.“ (2) Shakespeare Slster: ,Ab dafür, sowas geht mir über weite Strecken doch ganz gehörig auf die Ohren.“ (2) Judson Spence:, Auch nicht gerade mein großer Favorit. Ihm fehlt einfach die Persönlichkeit, um sein musikalisches Anliegen auch nur halbwegs glaubwürdig rüberzubringen.“ (J) Chris Stanley: „Gewiß ein profilierter Songwriter, dem aber leider all die Eigenschaften abgehen, die dieses Album so dringend benötigte, um letztlich aus dem Sumpf des Durchschnitts herauszuragen.“ (3) 6: Phänomenal; 5 : sehr gut; 4 : gut; 3 : nicht übel; 2 : lau; 1 : mies. Der Durchschnitt ergibt sich wie folgt: Die Punkte werden addiert und durch die Anzahl der Kritiker geteilt. Bei gleicher Punktzahl entscheiden die höchsten Einzelwertungen über die Plazierung.