May Day / Sina
Dabei kommen zunehmend auch Dialekte zum Zuge, die für eine exotische Note sorgen. Sowohl bei der Bündner Gruppe May Day wie bei der Walliser Sängerin Sina wird der Dialekt aber abgeschwächt (verzürchert?) gesungen. Das aus der Gruppe Alcatraz hervorgegangene Quintett May Day klingt auf ihrem dritten Album „Durchbruch“ deutlich gereift. Die satte und dynamische Produktion kann allerdings nicht verdecken, daß es vielen Songs noch an musikalischem Format fehlt. Dafür sind auch einige eigentliche Gassenhauer zu finden, die sicherlich ihre Liebhaber finden werden. Sina bietet auf ihrem gleichnamigen Debütalbum leichtere Kost: Sowohl die großenteils balladesken Songs wie die etwas naiven Texte säuseln zuweilen DSR1-kompatibel nahe am Kitsch vorbei. Da die solid von Polos Schmetterband gespielte Musik aber rein begleitende Funktion hat, lenkt sie nicht von der vereinnahmend frischen und klaren Stimme ab, sondern läßt sie erst richtig zur Geltung kommen. Aus dem Mittelland kommt die Gruppe Slang, die 1989 aus der Aargauer Gruppe Bobotap hervorging. Auf ihrem Debütalbum „E Prise Krise“ verpacken die fünf Musiker anregende Geschichten über Alltag, Krise und Freiheit geschickt mit spritzigem Pop.