McGuinness Flint nicht nur Glücksache
Man kann es beinahe als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass ausgerechnet das Manfred Mann – Mitglied, das damals immer am meisten im Hintergrund stand, heute wieder auf der höchsten Sprosse der Erfolgsleiter steht. Da kann keiner von Tom McGuinness Ex-Kollegen mithalten, nicht einmal Boss Manfred Mann selbst! Tom, vollbärtig und bebrillt, meint zwar (bescheiden, wie er nun mal ist. . .) dass das alles nur Glücksache ist, aber wir glauben, dass doch ein bisschen mehr dahinter steckt. Mit Glück allein kommt man nämlich nicht weit. Und was McGuinness Flint betrifft, so waren es Arbeit und Ausdauer, die ihnen zum Erfolg verholfen haben. „Manfred Mann“ war eine ganz gute Gruppe“, sagt Tom, „bis zu dem Augenblick, da Paul Jones, unser damaliger Sänger, uns verliess. Danach hatte keiner von uns mehr so rechten Spass an der ganzen Sache. Unsere Trennung war darum eine logische Schlussfolgerung“. Und weiter erzählt er: „McGuinness Flint soll keine Fortsetzung von Manfred Mann sein. Die beiden Gruppen haben absolut nichts miteinander gemeinsam. Wir haben jetzt neue Ideen, neue Leute und einen ganz neuen Sound. Wir haben nicht da angefangen, wo Manfred Mann aufgehört hat, sondern einen frischen Start gesucht. Wir wollen Musik machen, die Spass macht. Und zwar nicht nur unserem Publikum, sondern auch uns selbst. Von den Sachen, die wir im Augenblick spielen, kann ich nur sagen, dass sie uns sehr viel Spass machen!“ Auf die Frage, was er gemacht hat, bevor er ins aktive Musikleben einstieg, sagte er: „Ich war Versicherungsangestellter und Möbelträger. Aber ich spiele jetzt schon seit 13 Jahren Gitarre und ich hoffe, dass das auch noch in 25 Jahren der Fall sein wird. Wirklich, ich glaube, es macht gar nichts aus, wenn man alt und hässlich ist, solange man nur gut spielt“.
Tom McGuinness ist jedoch nicht der einzige wichtige Mann der Gruppe. Da ist zum Beispiel noch Hughie Flint, der die zweite Hälfte des Gruppennamens ciazusteuerte. Auch Hughie ist seit Jahren ein anerkannter Musiker. Er gehörte einst zu John Mayall’s Band, das war damals, als auch Eric Clapton noch mit dabei war. Später spielte er zeitweilig mit Alexis Korner, Savoy Brown, Georgie Farne, Alan Price und Chicken Shack.
Obwohl Tom und Hughie der Gruppe ihren Namen gegeben haben, ist Mc-Guinness FJint doch eine Fünf-Mann-Formation, für die jedes Mitglied von gleicher Bedeutung ist. Sie haben trotz ihres kurzen Bestehens bereits eine musikalische Zusammengehörigkeit erreicht, die manche Gruppen ihr ganzes Leben lang vergeblich erstreben. Ihr erstes Album, einfach „McGuinness Flint“ genannt, ist dafür der beste Beweis. Die Platte strömt eine sagenhafte harmonische Atmosphäre aus, die keinen, der sie hört, unbeeindruckt lassen kann. Kurz gesagt, Mc-Guinness Flint ist eine Gruppe, die uns begeistert.