Ausblick

„Messiah“ auf Netflix: Was in Staffel 2 passieren könnte


Eine zweite Staffel der zwischen Thriller, Mystery und Drama angesetzten Netflix-Serie „Messiah“ wurde noch nicht bestätigt. Ausreichend offene Fragen und Handlungsstränge wären vorhanden, zum Beispiel die folgenden. Achtung, Spoiler zu Staffel 1 folgen!

Seit dem 1. Januar 2020 hat Netflix eine neue und endlich mal wieder kontroverse Serie im Programm: „Messiah“ stellt die spannende Frage, was passieren würde, wenn Gottes Sohn heute wiederkehrte – und vielleicht gar nicht Gottes Sohn ist. In den zehn Folgen der ersten Staffel geht es konkret um einen Mann, der 2.000 Menschen durch die syrische Wüste Richtung Israel führt, sich Al-Masih („Messias“) nennen lässt und dessen wahre Identität dem israelischen Geheimdienst und der CIA unbekannt ist. Im weiteren Verlauf geschehen diverse mutmaßliche Wunder. Am Ende – so viel kann spoilerfrei verraten werden – bleibt die Frage, wer dieser Mann wirklich ist: ein Blender und Trickbetrüger, wie es sein Bruder nahelegt? Der leibhaftige Erlöser? Ein Terrorist? Oder gar der Antichrist?

„Messiah“ auf Netflix: Was, wenn Jesus als Terrorist wiederkehrte?

Die Finalszene in Staffel 1 könnte zwar als ein halboffenes Ende funktionieren. Sie ist aber auch ein gigantischer Cliffhanger auf eine mögliche zweite Staffel von „Messiah“. Deren Produktion hat Netflix noch nicht bestätigt, erfahrungsgemäß wartet der Streamingdienst die Zuschauerzahlen in den ersten Wochen ab, bevor eine Serie – unabhängig vom Erfolg unter Kritikern – offiziell fortgeführt oder abgesägt wird. Es gäbe aber neben der zentralen Frage danach, ob Al-Masih gut, böse, gefährlich oder harmlos ist, ein paar weitere Fragen, die in einer zweiten Staffel beantwortet oder zumindest näher behandelt werden könnten. Zum Beispiel die, warum der mutmaßliche Erlöser sich die Pfarrerstochter Rebecca Iguero als sein irdisches Sprachrohr ausgesucht hat – und für was eigentlich?

Wird wegen ihrer Nähe zu Al-Masih und ihren Beweisfotos selbst zum Instagram-Star: Rebecca Iguero (Stefania LaVie Owen) in „Messiah“
Wird wegen ihrer Nähe zu Al-Masih und ihren Beweisfotos selbst zum Instagram-Star mit Millionen Followern: Rebecca Iguero (Stefania LaVie Owen) in „Messiah“

„Messiah“ legt einige Fährten dahingehend, was in einer potentiellen zweiten Staffel konkret geschehen könnte. Hier ein paar Spekulationen mit wiederholter Spoiler-Warnung.

„Messiah“ auf Netflix: Was in Staffel 2 passieren könnte

1. Nachdem die Öffentlichkeit erfährt, dass Stabschef Cameron Collier (ohne Wissen des Präsidenten) das geheime Regierungsflugzeug zum Absturz brachte, mit dem Al-Masih unter Beobachtung des Shin-Bet-Agenten Aviram Dahan illegal nach Israel ausgeflogen werden sollte, stürzt die USA mit dem halben Nahen Osten in eine diplomatische Krise, die wegen religiös motivierter Unruhen und Ausschreitungen in einen Krieg zu münden droht.

2. Die geheimen Informationen über Al-Masih, die Collier der CNN-Journalistin kurz vor Ausführung seines Plans übergibt, werden tatsächlich als großer Scoop veröffentlicht. Nachdem aber herauskommt, dass es da dieses abgestürzte Flugzeug gab und was mit den Insassen geschah, glauben mindestens die Gläubigen kein Wort dieser Geschichte. Die Sensation gipfelt im Gegenteil: Al-Masih ist allem Anschein nach gerade nicht ein nachgewiesener Gefährder und Con Artist mit terroristischen Verbindungen, sondern muss wirklich der Sohn Gottes sein!

3. War, ist und bliebe hoffentlich nur ein Sideplot: Der Vater von CIA-Agentin Eva Geller, den sie am Ende von Staffel 1 widerwillig bei sich aufnimmt, stirbt einsam. Seine Tochter wird nach zahlreichen erfolglosen künstlichen Befruchtungen schwanger. Aber nicht durch das Sperma ihres verstorbenen Mannes, sondern durch Jesus – ein weiteres Wunder wäre geschehen, eine unbefleckte Empfängnis.

Hat anfangs keine Ahnung, wer Al-Masih ist sowie ihre eigenen Probleme: CIA-Agentin Eva Geller (Michelle Monaghan) in „Messiah“
Hat anfangs keine Ahnung, wer Al-Masih ist sowie ihre eigenen Probleme: CIA-Agentin Eva Geller (Michelle Monaghan) in „Messiah“

4. War, ist und bliebe hoffentlich ebenfalls nur ein Sideplot: Agent Dahan muss sich privat dafür verantworten, seiner Tochter kein guter Vater zu sein. Und beruflich vor seinem Arbeitgeber und dem Gericht dafür, den Sohn des Mannes gefoltert zu haben, der seine Mutter und seinen Bruder auf dem Gewissen hat.

5. Pfarrerstochter Rebecca, die mit Hilfe ihrer Mutter eine Abtreibung vor ihrem Vater verheimlichte und zuletzt eigentlich von zu Hause ausreißen wollte, führt nach Al-Masihs Ausreise sein Erbe in Texas, im Rest der USA sowie auf Instagram mit Millionen eigenen Followern weiter. Und das leider nicht zum Guten, wie ihre überraschend fanatische Rede in der Liveshow ihres Großvaters, dem Televangelist Edmund DeGuilles (Beau Bridges), andeutete.

Wenn Al-Masih der Böse ist, könnte er der Gute sein: Jibril Medina in „Messiah“
Wenn Al-Masih der Böse ist, könnte er der Gute sein: Jibril Medina in „Messiah“

6. Der Junge in Israel ist der wahre Erlöser: Jibril Medina (Sayyid El Alami) stand in der Wüste Al-Masih treu zur Seite. Nachdem es ihm auf erstaunliche Weise gelingt, die führerlose Gruppe friedlich über die israelische Grenze zu bringen, ist auch er in aller Munde und soll von palästinensischer Seite instrumentalisiert werden. Während seiner ersten öffentlichen Ansprache in einer Moschee in Jerusalem sprengt sich sein in der Zwischenzeit radikalisierter Wüstenfreund Samir (nicht ganz freiwillig) in die Luft. Fast alle Anwesenden sterben, Jibril überlebt. Sein Nachname ist wahrscheinlich nicht zufällig gewählt, er gleich einem Wink mit dem Zaunpfahl: Medina ist bekanntlich nach Mekka der zweitheiligste Ort im Islam, Prophet Mohammed soll dort beigesetzt worden sein.

7. Al-Masih ist der Antichrist. Das deutet erstens ebenfalls sein Name an: „Al-Masih“ bedeutet übersetzt zwar so viel wie „Messias“, in der islamischen Eschatologie trägt der Anti-Messias aber den Namen Al-Masih ad-Dajjal. Zweitens würde dies die Unheil verheißende Aussage des Cyberterroristen Oscar Wallace in Staffel 1 erklären: Gegen jedes Protokoll nimmt Agentin Geller Kontakt mit ihm auf, weil sie herausfindet, dass der Mann, der sich heute als Al-Masih ausgibt, eigentlich Payam Golshiri heißt und an der Universität mit Wallace in Verbindung stand. Sie glaubt, dass Golshiri aka Al-Masih im Auftrag von Wallace agiert. Der wiederum verrät ihr: „Between him and me, I’m not the harmful one. I’ve been completely happy to serve his trigger.“ Von Golshiri gehe die größere Gefahr aus, Wallace folge ihm und seinem Bestreben, Chaos in der Welt zu stiften, lediglich. Einen Beleg für diese Behauptung könnte die erste Seite seines Buches „Cultural Terrorist“ sein: Dort widmet Wallace sein Werk einem gewissen P.G..

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„Messiah“, Staffel 1, seit 1. Januar 2020 auf Netflix im Stream verfügbar.

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